Neues Erdbeben erschüttert Provinz Herat - UN warnen vor Hungersnot

Die afghanische Provinz Herat ist zum dritten Mal innerhalb von fünf Tagen von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Mindestens ein Mensch kam nach offiziellen Angaben ums Leben. Erneut entstand schwerer Sachschaden und mindestens hundert Menschen wurden verletzt.

Das Beben erreichte wie die Erdstöße vom Samstag die Stärke 6,3. Das Epizentrum lag 28 Kilometer nordwestlich der Großstadt Herat in einer Tiefe von zehn Kilometern. Bereits am vergangenen Montag gab es in der Region einen Erdstoß der Stärke 5,1.

Ein Anwohner des Dorfes Chahak berichtete: "Alle Häuser wurden zerstört, aber hier gab es keine Verletzten. Wir haben unser Hab und Gut verloren und unsere Schafe stecken in der Falle."

Der afghanische Gesundheitsminister Qalandar Ebad erklärte, in Folge der Beben vom Samstag seien entgegen anders lautenden Berichten nicht fast 2500 Menschen, sondern mehr als tausend Menschen ums Leben gekommen.

Das Nothilfebüro der Vereinten Nationen hatte zuletzt von etwa 1300 Todesopfern berichtet.

Hungersnot im harten Winter

Das UN-Welternährungsprogramm beklagte eine dramatische Unterfinanzierung und forderte dringend die Bereitstellung weiterer Hilfsgelder. 15 Millionen Menschen in Afghanistan litten Hunger und ein harter Winter stehe bevor.

Die Provinz Herat grenzt an die Nachbarländer Iran und Turkmenistan.