Miroslav Nemec: "Meine Kindheit war quasi Dschungelcamp"

Kann dem "Dschungelcamp" nichts abgewinnen: Schauspieler und Musiker Miro Nemec

Das "Dschungelcamp" 2015 ist vorbei, also gilt es, die Sendung für das kommende Jahr vorzubereiten. Einen prominenten Zeitgenossen werden Macher und Zuschauer 2016 allerdings vermutlich nicht begrüßen dürfen: Schauspieler Miroslav Nemec (60, "Der blinde Fleck - Das Oktoberfestattentat", 4.2., 20.15 Uhr, im Ersten), denn der fragt im Interview mit spot on news erst "Dschungelcamp, was ist das?", um dann etwas ernster hinterherzuschieben: "Im Ernst: Nein, ich schaue die Sendung nicht."

Berührungspunkte gab es mit dem Team allerdings schon: "Ich habe vor ein paar Jahren in Australien gedreht und war im selben Hotel wie die Dschungelcamper", verrät der "Tatort"-Star. Teilweise sei man sich in der Lobby begegnet. Trotzdem interessiere ihn das Ganze eigentlich gar nicht und die Australier übrigens auch nicht, so Nemec. Denn: "Als ich dort war, gab es heftige Überschwemmungen. Das waren wirkliche Probleme", Dschungelprobleme seien dagegen selbstgemacht.

Das ist wohl wahr und dennoch kommen Trash-Sendungen wie diese so gut beim Publikum an. Warum, das fragt sich auch der Münchner mit den kroatischen Wurzeln. Vermutlich habe das mit der menschlichen Natur zu tun. "Erstens muss man dabei nicht so viel nachdenken, sondern kann sich begruseln lassen. Außerdem hat es der Mensch gern, wenn es anderen ein bisschen schlecht geht, solange ihm selbst nichts Schlimmes passiert", sinniert der Schauspieler weiter.

Nichtsdestotrotz, der Erfolg ist groß und das könnte so manchen Kollegen schon ins Grübeln bringen. Nemec fühlt sich aber nicht unter Druck gesetzt, bei "Dschungelcamp" und Co. mitzumachen. "Nein, da besteht keine Notwendigkeit", sagt er. Für manche sei das vielleicht die Möglichkeit, wieder ins Gespräch zu kommen und Geld zu verdienen. Und gegen Geldverdienen sei ja auch nichts einzuwenden, "aber ich verdiene es lieber auf andere Weise".

Bei einem Thema steht er der Ekel-Show allerdings recht nah. Denn im wahren Leben hat der BR-"Kommissar" schon Dinge gegessen, "die manche schon als Dschungelcamp-Essen beschreiben würden": "Ich esse Meeresschnecken und Seeigel und habe früher auch Froschschenkel gegessen." Oder Pansen, das sei sein Kindheitsessen gewesen. "Meine Kindheit war quasi Dschungelcamp - kulinarisch gesehen natürlich nur."