Nicht alle Orte und Straßen, die Google Maps anzeigt, existieren wirklich

Normalerweise navigiert Google Maps Ortsunkundige und Orientierungslose präzise dorthin, wo sie hinwollen. Es kann aber auch passieren, dass der Kartendienst Orte anzeigt, die es gar nicht gibt. Und das ist dann kein Fehler, sondern pure Absicht.

Mit Google Maps kommt man immer ans Ziel - vorausgesetzt, es existiert auch wirklich. (Foto: Getty)
Mit Google Maps kommt man immer ans Ziel - vorausgesetzt, es existiert auch wirklich. (Foto: Getty)

Ohne Navigationsdienste wie Google Maps, die man ganz einfach auch auf dem Smartphone nutzen und sich vor Ort dorthin führen lassen kann, wo man gerade hin muss, wären viele Menschen manchmal ganz schön orientierungslos. Doch wie so oft gilt auch hier: Blindes Vertrauen ist nicht immer gut.

Schon gewusst? EU nimmt "sehr große" Tech-Unternehmen mit strengeren Regeln ins Visier

Von Zeit zu Zeit streut Google nämlich absichtlich Fehler in die Navigationssoftware ein. “Tap Streets“ werden solche Orte genannt, die es dann zwar in der Google-Maps-Ansicht, aber nicht in der Realität gibt. Im rheinland-pfälzischen Dorf Erpolzheim zum Beispiel bekamen Nutzer*innen zeitweise eine Straße mit dem schönen Namen “Am Kirschgarten“ angezeigt. Doch wer sich zur Erntezeit dorthin aufmachte, um ein paar reife Früchte zu stibitzen, schaute in die Röhre beziehungsweise auf ein namenloses großes Feld ohne Häuser und Straßennamen.

Fake-Straßen sollen vor Daten-Klau schützen

Doch warum erfinden die Google-Entwickler*innen solche Straßen oder sogar ganze Fantasieorte? Der Sinn dahinter ist es, die eigens und teuer erstellten Daten vor dem Zugriff anderer Kartendienste zu schützen. Google unterhält nicht nur eine eigene Fahrzeugflotte, um für Street View Orte in HD abzufilmen. Die Daten werden auch von einem eigenen Satelliten geliefert, weshalb sich in der App auch die Satellitenansicht einstellen lässt.

Pkw-OS: Was Betriebssysteme im Auto machen

Würde also ein anderer Kartendienst unrechtmäßig auf die Daten von Google Maps zugreifen und diese inklusive der Fake-Straßen kopieren, könnte Google den Datenklau damit eindeutig belegen. Die Gefahr, sich aufgrund einer fiktiven und damit falsch angezeigten Straße zu verfahren, hält Google im Übrigen für klein. Laut Chip sind “Tap Streets“ meistens kleine, abseits gelegene Feldwege oder Sackgassen.

VIDEO: Fast panisch: Google Maps-Stimme klingt äußerst seltsam