Nie mehr als zwei Prozent verloren - S&P 500 befindet sich in längster Aufschwung-Phase seit dem Jahr 2007

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Broker an einer US-Börse.Bloomberg

Die Börsen erleben aktuell die längste Phase ohne zweiprozentigen Ausverkauf seit der Finanzkrise. Die ereignete sich im Jahr 2007. Künstliche Intelligenz und mögliche Zinssenkungen der Fed beflügeln gerade die Märkte.

Der US-Index S&P 500 befindet sich seit gut einem Jahr in einer Phase ohne nennenswerte Rückgänge. Das berichtet CNBC. Mit 377 Tagen erlebe der Markt seine längste stabile Phase seit der Finanzkrise 2007, ohne dass es zu einem Ausverkauf von mehr als zwei Prozent gekommen ist.

Der S&P-500##chartIcon ist ein Aktienindex, der die Papiere der 500 größten börsennotierten US--Unternehmen beinhaltet. In den vergangenen sechs Monaten konnte der S&P 500 um 15,2 Prozent zulegen. Notierte er am 2. Januar bei 4742 Punkten, so schloss er den Freitaghandel am 21. Juni bei 5464 Zählern. Zum Vergleich: Der deutsche Leitindex Dax gewann seit Jahresbeginn rund 8,4 Prozent, also halb so viel wie der S&P 500.

 

Anlegergeld strömt in Aktion von Microsoft, Apple, Nvidia

Laut dem Bericht geht die ungewöhnliche Marktstabilität des S&P 500 einher mit massiven Geldanlagen in Technologieunternehmen mit hohem Börsenwert. Zu diesen Konzernen gehören mit Microsoft, Apple und Nvidia die drei wertvollsten Unternehmen der Welt. Sie erreichen jeweils eine Marktkapitalisierung von mehr als drei Billionen Dollar (rund 2,8 Billionen Euro).

Aktionäre setzen auf den Boom der KI

Die Anleger spekulierten darauf, dass der Ausbau Künstlicher Intelligenz (KI) die Gewinne dieser Unternehmen weiter ankurbelt.

CNBC nennt einen zweiten Faktor, der die Aktienmärkte auf Kurs hält: Die Aussichten auf mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) noch im Jahr 2024 stärken den Index zusätzlich. Anleger hoffen auf einen solchen Schritt der Fed, da neue Daten darauf hindeuten, dass die Inflationsrate dem Ziel der Notenbank von zwei Prozent näherkommt.

S&P 500 umfasst alle Schwergewichte der US-Wirtschaft

Der S&P 500 enthält von Alphabet über Amazon und Apple bis hin zu Visa und Under Armour alles, was Rang und Namen in der US-Wirtschaft hat. Die im Index versammelten Unternehmen decken 75 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung aller US-Aktien ab.

Der S&P 500 wurde im Jahr 1957 aus der Taufe gehoben. Laut Investopeia konnte der S&P 500 seit seinem Start bis Ende 2023 jedes Jahr im Schnitt um 10,26 Prozent zulegen. Das schlechteste Jahr war 2008: In der sich verschärfenden Finanzkrise verlor der S&P 500 binnen eines Jahres 36,5 Prozent.