Nur noch 2.500 Tiere: Seltenes Tapir-Baby zur Welt gekommen

In einem englischen Zoo ist ein Malaysischer Tapir zur Welt gekommen. In freier Wildbahn gibt es geschätzt nur noch etwa 2.500 Tiere, deshalb trägt die Geburt von "Nessa" zur Arterhaltung bei.

3-Wochen-altes Tapir-Baby
Das ist zwar nicht Nessa, aber so sieht ein kleiner Malaysischer Tapir im Alter von wenigen Wochen aus. (Symbolbild: Reuters / David Moir)

Punkte, Streifen, lange Nase: In einem englischen Zoo ist ein Malaysischer Tapir, auch Schabrackentapir genannt, zur Welt gekommen. Das kleine Weibchen wurde Nessa getauft und ist eins von weltweit nur noch wenigen Tausend Tieren der gefährdeten Art.

Neun Kilogramm Geburtsgewicht

"Wir freuen uns über die tapsigen ersten Schritte eines neugeborenen Malaysischen Tapirs in unserem Zoo!": Das hat der Chester Zoo in der englischen Grafschaft Cheshire am 8. Dezember geschrieben. Das Tapirweibchen Nessa kam demnach am frühen Mittwochmorgen, dem 30. November, mit einem Gewicht von etwa neun Kilo nach rund 13-monatiger Schwangerschaft zur Welt.

Der Chester Zoo ist nur einer von zwei englischen Zoos, der sich um die Bewahrung dieser Tierart kümmert. Wie wichtig das ist, zeigt ein Blick in die Rote Liste gefährdeter Arten: Dort wird der Schabrackentapir als "stark gefährdet" geführt. Es gibt nur noch zwei Kategorien darüber: "vom Aussterben bedroht" und "in der Wildnis ausgestorben".

Nur noch 2.500 Tiere in der Wildnis

Laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN), das ist die Nichtregierungsorganisation hinter der Roten Liste, liegt das vor allem daran, dass der Lebensraum der Tapire immer weiter schrumpft und in unzusammenhängende Gebiete zersplittert. Außerdem werden die Tiere bejagt und sterben regelmäßig beim Überqueren von Straßen. Das hat dazu geführt, dass die verbliebenen Populationen der geschätzt etwa 2.500 Tapire in freier Wildbahn in isolierten Gruppen leben. Laut der IUCN wird sich die Situation für die Tapire in Zukunft weiter verschlechtern.

Überglücklicher Zoodirektor

Die Geburt von Nessa, ihre Eltern heißen Margery und Betong, ist deshalb eine wichtiger Schritt zur Bewahrung der Art. In der Mitteilung des Zoos wird der Direktor Mike Jordan deshalb wie folgt zitiert: "Wir sind überglücklich, dass Margery ein gesundes Tier zur Welt gebracht hat. Es ist ein großer Erfolg in unserem Bemühen, das Aussterben dieser wunderbar charismatischen, aber leider gefährdeten, Art zu verhindern."

Der Malaysische Tapir ist laut Chester Zoo die größte unter den vier existierenden Tapirarten weltweit. Tapire sind einerseits mit dem Pferd, aber auch mit dem Nashorn verwandt und gelten als Unpaarhufer – sie haben an den Vorderbeinen vier und an den Hinterfüßen je drei Zehen.

Nessa kam mit vielen schwarzen Punkten und Streifen zur Welt, in der Wildnis würden diese der Tarnung auf dem Waldboden dienen. Im Laufe der Zeit verschwinden die Muster aber und wandeln sich in große dunkle und helle Flächen, die typisch sind für Tapire. Ihre heutigen Verbreitungsgebiete befinden sich in Indonesien, Malaysia, Myanmar und Thailand.

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