Der nächste "Masked Singer" wurde enttarnt: Keine Heidi Klum, dafür ...

Tolle Gesangsleistungen, fantastische Kostüme, wildeste Spekulationen der Juroren. Gute Laune überall. Die zweite Folge von "The Masked Singer" hielt alles, was die Auftaktfolge versprochen hatte. Das galt leider auch für die Ernüchterung, als die zweite Maske fiel.

Die Stars der neuen Musik-Show "The Masked Singer" sind natürlich der Engel, der Astronaut, das Kuschelmonster und der Grashüpfer. Eigentlich. Genaugenommen aber sind es Geheimniskrämerei, Verwirrung und Hoffnung, die den Zuschauer bei der Stange halten. Die beiden ersten Komponenten sind rasch zu Erfolgsgaranten geworden: Seit einer Woche wird im showbiz-affinen Teil der Bevölkerung im Internet, im Büro oder beim Frisör gerätselt, wer das freche Eichhörnchen oder die sexy Pantherdame ist. Die ProSieben-Show mit internationalem Vorbild nahm nach sensationellem Start weiter Fahrt auf. In Köln, bei RTL, das sich auch um das Format bemühte, sollen mehrere Mitarbeiter gesehen worden sein, die permanent hektisch im Kreis liefen, weil sie versuchten, sich vor Wut über den entgangenen Quoten-Coup in den Hintern zu beißen.

Elton - Gastjuror statt Kakadu

Eines ist seit gestern klar: Elton ist NICHT der Kakadu! Denn den rund 400 Usern zum Trotz, die den TV-Moderator per Click beim ProSieben-Ratespiel im bunten Kostüm des Federviehs vermuteten, saß Alexander Duszat (so heißt Elton bürgerlich) der Gast-Juror der zweiten Ausgabe - live und gemeinsam mit Ruth Moschner, Collien Ulmen-Fernandes und Max Giesinger am Jury-Tisch. Die Spannung steigt unaufhörlich. Das ist natürlich der Sinn des Ganzen und funktioniert auch bei Jurorin Ruth: "Ich vertraue keinem Promi mehr in meinem Freundeskreis." Mit gutem Grund, wie sich zeigen sollte.

Für den zweiten Punkt, die Verwirrung, sorgen vor allem die Juroren. Die geben sich alle Mühe, die wenig eingestreuten Indizien richtig auszuwerten und wie eine knallharte "Sherlockine" (O-Ton Ruth Moschner) zu kombinieren. Es scheint, als würden da schon ein paar Verdächtige eingekreist: "Tatort"-Star und Hobby-Sänger Jan Josef-Liefers als Grashüpfer scheint ein guter Tipp. Meistens aber sind die Juroren doch richtig ahnungslos - und komisch. Der (weibliche) Panther hatte gestanden, bei "The Masked Singer" erstmals seine sexy Seite zu zeigen. Außerdem hatte im Videoeinspieler Collien eine Bayernfahne gesehen. "Bayern und noch nie sexy? Das muss Uli Hoeneß sein!"

Richtig daneben liegen können aber auch die Zuschauer: Im Engel wird häufig Rammstein-Frontmann Till Lindemann vermutet. Der war gestern Abend allerdings auf dem Weg nach England zum Konzert. Ist der himmlische Höllenrocker am Ende doch Comedian Bülent Ceylan, wie Max vermutete (und dafür von Publikum Applaus erhielt)? Ein Indiz: Am Ende seiner Performance ("Nothing Else Matters", Metallica) reckte der Engel stolz die "Pommesgabel des Teufels", das Handzeichen der Hardrocker. Und Ceylan ist ja ein bekennender härterer Sohn Mannheims.

Hasselhoff, Gottschalk oder Schwarzenegger als Eichhörnchen?

Die Juroren lieben die Figuren (Collien zum knuddeligen Monster: "Kann ich dich zum nächsten Kindergeburtstag buchen?") und tappen wortreich im Dunkeln (Elton: "Das Monster hat im Video Schach gespielt. Das ist Evelyn Burdecki! Hat die nicht gesagt, dass sie intelligent werden will?") und lassen beim Raten ihrer Fantasie ungezügelten Lauf: Ist Thomas Gottschalk der Kakadu (Opdenhövel: "Der würd zu dem Outfit sagen: 'Kostüm? Was für'n Kostüm?'")? Oder David Hasselhoff als Eichhörnchen (Ruth: "Von Hasselhoff zu Haselnüsse zu Eichhörnchen. Oder wär das zu einfach gedacht?")? Oder doch eher Dirk Nowitzki (tippt Max) oder Arnold Schwarzenegger (Elton). Doch vielleicht sind vieler dieser Promis und Namen viel zu hoch gegriffen - leider.

Susan Sideropoulos ist der Schmetterling!

Die Juroren sind menschlich - und Menschen hoffen. Bis zuletzt. Und oft umsonst. Deshalb war der Schmetterling, der im Showdown mit Panther, Eichhörnchen und Kakadu die wenigstens Zuchaueranrufe bekam und demaskiert wurde, auch nicht Model-Übermutter Heidi Klum oder wenigstens Stefanie Giesinger, sondern Susan Sideropoulos! Und den Namen musste Opdenhövel schon richtig laut durch den Saal brüllen. Eines der letzten bei Wikipedia notierten Engagements hatte Susan, ehemalige Ex-"GZSZ"-Quotenqueen, bei den Karl-May-Festspielen. Dennoch freute sie sich: "Klasse, ich wurde für ein Topmodel gehalten - bei 1,58!"

Wenn ProSieben weiter mit dem Kaliber der "Promis" enttäuscht, wird beim nächsten Mal vielleicht nicht nur Ruth Moschner sauer sein. Die saß nämlich noch am Sonntag vor der Show mit Susan fröhlich beim Käffchen - und ahnte nichts vom "flatterhaften" Wesen ihrer Freundin. Okay, so eine Anekdote würde es mit Arnold Schwarzenegger vielleicht nicht geben. Oder gar mit Uli Hoeneß.