Siebenjähriger spielt gegen Schach-Roboter - der ihm den Finger bricht

Ein Schach-Roboter, der die Züge einer KI auf einem realen Schachbrett durchführt, wollte wohl auf jeden Fall seine Partie gewinnen - und hat seinem Gegner den Finger gebrochen. Der siebenjährige Junge konnte das Spiel aber am Folgetag beenden. Das steckte hinter dem Technik-Ausfall.

Wer nicht nur am Computer gegen eine Schachsoftware antreten will, zieht entweder selbst die Züge für die Software oder nutzt einen Schachroboter
Wer nicht nur am Computer gegen eine Schachsoftware antreten will, zieht entweder selbst die Züge für die Software oder nutzt einen Schachroboter. (Symbolbild: gettyimages)

Ein Schachroboter hat während eines Turniers seinem Gegner, einem siebenjährigen Jungen, den Finger gebrochen. Der konnte das Spiel am nächsten Tag und mit eingegipster Hand fortführen.

Nie zuvor passiert

Bei den Moscow Open, einem mehrtätigen Schachturnier in Moskau, spielte am vergangenen Dienstag ein sieben Jahre alter Junge gegen eine Schachsoftware. Die Züge der Software wurden dabei von einem Roboterarm durchgeführt. Doch anstatt die nächste Figur zu greifen, packte der Roboterarm mitten im Spiel einen Finger seines Gegenübers und ließ diesen für Sekunden nicht mehr los. Dabei brach er ihn.

"Das ist natürlich schlimm", wird der Präsident des Moskauer Schwachverbandes, Sergey Lazarev, nach dem Vorfall von der russischen Nachrichtenagentur TASS zitiert. Der Roboter habe schon viele Spiele gespielt und das ohne einen einzigen Vorfall.

Finger statt Figur

Auf "Telegram" wurde vergangene Woche ein Video von dem Vorfall geteilt und mittlerweile schon über eine halbe Million Mal aufgerufen. Darin ist zu sehen, wie der Junge gerade seine Figur ziehen will, der Roboter dabei seinen Finger in der Bewegung packt und stillsteht. Erwachsene kommen dem Kind zu Hilfe, doch es dauert einige Sekunden, bis sie ihn befreien können.

Laut Lazarev habe der Junge seinen Zug übereilt gespielt und damit bestehende Sicherheitsregeln missachtet: "Der Roboter muss jedes Mal etwas Zeit bekommen, um sich auf die neue Situation einzustellen. Der Junge spielte aber zu schnell, da packte ihn der Arm." Vermutlich habe er den Finger für eine Figur gehalten.

Das Spiel wurde daraufhin unterbrochen und der Junge medizinisch versorgt. Am Folgetag konnte er mit eingegipster Hand das Spiel beenden. Wer gewonnen hat, wurde allerdings nicht mitgeteilt.

Eltern schalten Staatsanwaltschaft ein

Laut dem "Telegram"-Kanal "Baza", wo das Video veröffentlicht wurde, heißt der Junge Christopher und ist einer der 30 besten Schachspieler unter neun Jahren in Moskau.

Der Schachroboter, der mehrere Spiele gleichzeitig spielen kann, war Lazarev zufolge eine Leihgabe: "Wir haben mit dem Roboter nichts zu tun. Aber die Betreiber werden offensichtlich die Schutzmaßnahmen überarbeiten müssen, damit so etwas nicht erneut passiert." Die Eltern von Christopher haben laut TASS die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Im Video: Spielend lernen - Dank Schach