Scheidende US-Botschafterin lobt deutsche Unterstützung für die Ukraine

Die scheidende US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, hat die deutsche Unterstützung für die Ukraine gelobt. "Deutschland hat seine demokratische Reifeprüfung bestanden.", sagte sie der "Rheinischen Post". (Tobias SCHWARZ)
Die scheidende US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, hat die deutsche Unterstützung für die Ukraine gelobt. "Deutschland hat seine demokratische Reifeprüfung bestanden.", sagte sie der "Rheinischen Post". (Tobias SCHWARZ)

Die scheidende US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, hat die deutsche Unterstützung für die Ukraine gelobt. "Deutschland hat seine demokratische Reifeprüfung bestanden. Es gibt nach den USA die meiste Hilfe für die Ukraine und nimmt mehr als eine Million Flüchtlinge auf", sagte sie der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe).

"Ich bin froh und stolz, dass die Vereinigten Staaten einen solch starken Verbündeten haben. Und die Deutschen sollten stolz auf ihr Engagement für die Ukraine sein." Gutmann lobte auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Kanzler Scholz hat sein Wort gegeben, dass er die Ukraine nach allen Kräften unterstützt. Und dieses Wort hat er gehalten", sagte Gutmann.

Dazu komme seine persönliche Freundschaft zu US-Präsident Joe Biden. "Beide sind sich völlig einig, alles für die Ukraine zu tun, was notwendig ist. Aber sie stimmen auch darin überein, die Risiken zu begrenzen und eine Eskalation zu vermeiden", sagte Gutman.

Sie sprach sich zudem entschieden gegen Nato-Bodentruppen in der Ukraine aus. "Nato-Bodentruppen in der Ukraine könnten zum Dritten Weltkrieg führen", sagte Gutman der Zeitung. "Die Nato hilft der Ukraine, ist aber selbst nicht Kriegspartei." Daher sei ein Einsatz von Bodentruppen "unverantwortlich".

Frankreichs Präsident Macron hatte Ende Februar gesagt, die Entsendung westlicher Bodentruppen in die Ukraine dürfe nicht ausgeschlossen werden. Seine Äußerung war bei vielen Verbündeten auf Irritation und Ablehnung gestoßen - auch bei der Bundesregierung.

Gutmann gibt im Sommer ihren Posten in Berlin auf und kehrt in ihre Heimat zurück. Die frühere Hochschulpräsidentin hatte ihr Amt als Botschafterin in Berlin im Februar 2022 angetreten. Ihr aus dem fränkischen Feuchtwangen stammender Vater war 1934 mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland nach Indien geflohen. Später siedelte er in die USA über, wo Amy Gutmann geboren wurde.

mhe/