Verkehrsunglück in der Slowakei: Regierung spricht von menschlichem Versagen

Bei einer Kollision zwischen einem Zug und einem Bus in der Slowakei hat sich die Zahl der Todesopfer auf sieben erhöht. Weitere fünf Menschen wurden bei dem Unfall an einem Bahnübergang verletzt. (Handout)
Bei einer Kollision zwischen einem Zug und einem Bus in der Slowakei hat sich die Zahl der Todesopfer auf sieben erhöht. Weitere fünf Menschen wurden bei dem Unfall an einem Bahnübergang verletzt. (Handout)

Die slowakische Regierung hat menschliches Versagen für die Kollision eines Zuges mit einem Bus verantwortlich gemacht, bei der sieben Menschen ums Leben gekommen sind. "Es war höchstwahrscheinlich individuelles menschliches Versagen", sagte Verkehrsminister Jozef Raz am Freitag vor Journalisten. Demnach gab es "keinen technischen oder Systemfehler".

Bei dem Unglück am Donnerstagnachmittag waren ein Zug und ein Bus nahe der Stadt Nove Zamky im Südwesten des Landes zusammengestoßen. Der Bus zerbarst bei dem Aufprall, der Zug fing Feuer. Sieben Menschen kamen ums Leben, fünf weitere wurden verletzt und mussten medizinisch behandelt werden. Der slowakische Innenminister Matus Sutaj Estok besuchte später die Unglücksstelle.

Bei dem Zug handelte es sich laut der slowakischen Eisenbahn um einen Eurocity von Prag nach Budapest. Laut Bahnsprecherin Vladimira Bahylova ereignete sich der Unfall an einem mit Schranken und Warnlichtern gesicherten Bahnübergang. Der Lokführer habe Verbrennungen erlitten. Auf von örtlichen Medien veröffentlichten Aufnahmen waren dichte Rauchwolken sowie Passagiere zu sehen, die Gepäck neben einem teilweise brennenden Zug trugen.

Verkehrsminister Raz sagte, der Zug "hätte nicht auf diesem Gleis sein sollen". Die Strecke sei nach schweren Regenfällen in den vorangegangenen Tagen für Wartungsarbeiten gesperrt gewesen.

Eine Passagierin des Zugs, Katarina Molnarova, sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einem "Schlag und einem Knall", kurz, nachdem der Zug den Bahnhof von Nove Zamky verlassen habe. Wenige Minuten später hätten die Passagiere der hinteren Waggons den Zug verlassen können, der vordere Zugteil habe in Flammen gestanden. Beim Verlassen des Zugs seien die Fahrgäste ruhig geblieben.

Laut Nachrichtenagentur TASR war es das vierte tödliche Unglück an einem Bahnübergang in der Slowakei in diesem Jahr. Bei einem ähnlichen Vorfall waren im Jahr 2009 zwölf Menschen in einem Bus ums Leben gekommen, der an einem Bahnübergang in der Nähe des Dorfes Polomka mit einem Regionalzug zusammengestoßen war.

ma/se