Söder und der Weihnachtspulli: Adventsgruß sorgt für spöttische Reaktionen
Markus Söder hat für seinen vierten Adventsgruß auf Social Media eine kuriose modische Entscheidung getroffen. Keine Frage, dass diese für reichlich Gesprächsstoff sorgt.
Schon seit dem ersten Adventswochenende ist im Internet eine hitzige Diskussion ob des allwöchentlichen Entzündens einer weiteren Kerze auf dem Adventskranz durch Markus Söder entflammt. Sogar die "Süddeutsche Zeitung" hat sich in einer Detailanalyse derjenigen Fragen gewidmet, die auch Social Media beschäftigten: Warum nur trug der bayerische Ministerpräsident bei den ersten drei Kerzen stets den gleichen, schwarzen Pullover mit weißem Hemd drunter? Wieso sind die ersten Kerzen von Woche zu Woche nie weiter heruntergebrannt? Wie schneidet Söder im Vergleich zu Friedrich Merz und dessen Advents-Countdown ab? Oder auch nur dessen Currywurst-Kantinen-Mahlzeit, bei der Merz ähnlich beglückt in die Kamera lächelt?
Markus #Söder hat anscheinend einen #Advent Pullover. Jeden Sonntag morgen zündet er in der Staatskanzlei die nächste Kerze an... um sie dann sofort wieder auszupusten? Oder gibt es jedes Woche neue Kerzen?
Oder wurden da etwa Bilder vorproduziert? 😄 pic.twitter.com/R1zpUjZaeb— FlyingSquirrel @FlyingSquirrel@nrw.social (@FlyingSqirrrel) December 11, 2022
Den Verschwörungstheorien, Söder habe alle vier Kerzen bei einem Fototermin abgearbeitet, machte der CSU-Chef mit dem Video zum vierten Advent ein Ende: Das schwarze Oberteil hat Markus Söder beim Entzünden der letzten Kerze gegen einen roten, weihnachtlichen Rentier-Pullover eingetauscht, der das Internet wiederum mit neuem Diskussionsstoff füttert.
"Hab mir mal einen neuen Pullover zugelegt", schreibt Söder zu dem Instagram-Video und dem dazugehörigen Foto auf Twitter. "Schon sehr modisch, oder?" Das ist Ansichtssache, wie die zahlreichen Kommentare unter den jeweiligen Posts zeigen.
Spöttische Reaktionen auf Social Media
"Mega Pullover, gut das der ab 27.12.wieder in den Schrank kann", heißt es höhnisch auf Instagram. Oder auch: "Wenn's schon ein Weihnachtspulli sein muss, ist das noch einer von den Schönen."
Auf Twitter überwiegt der Spott. "Jetzt sollte wirklich jeder einsehen, dass die Zeit damals – ohne Internet – nicht unbedingt schlecht war", schreibt beispielsweise der Fotograf und Journalist Christoph Reichwein.
Jetzt sollte wirklich jeder einsehen, dass die Zeit damals - ohne Internet - nicht unbedingt schlecht war.
— Christoph Reichwein (@ChrisReichFoto) December 18, 2022
"Wengistens haben Sie ihn richtigrum angezogen", schreibt ein weiterer Nutzer zu dem berühmten Foto von Söder, der verkehrtherum im FCB-Trikot steckt.
Wenigstens haben Sie ihn richtigrum angezogen. pic.twitter.com/dNuPf0fIVb
— Sachsenmaus (@OrthoDel) December 18, 2022
Auch als Meme-tauglich erweist sich der Pulli: Ein Twitterer verpasst ihm mittels Photoshop ein anderes Motiv, jetzt mit der Botschaft "Windkraft? Nein Danke" und macht daraus eine Anspielung auf Markus Söders langgehegte Abneigung gegen Windräder im Freistaat.
— Simon Thomas Graßhoff (@SimonGR93) December 18, 2022
Und natürlich darf der Direktvergleich mit Friedrich Merz und seinem Currywurst-Foto vom Donnerstag nicht fehlen, das ebenfalls für viel Spott gesorgt hatte.
Lieber Herr Söder, ihr Kollege hat das freundlich blickende Rentier in der letzten Bundestag-Sitzungswoche in Form einer Currywurst verspeist. 😔 https://t.co/LM5WVfIDNt
— StefFun/@StefFun@mastodon.online (@StefFun) December 18, 2022
"Ugly Christmas Jumper"-Tradition schafft es bis ins bayerische Ministerium
In Großbritannien haben sogenannte "Ugly Christmas Jumpers" indes eine lange Tradition - Strickpullover mit weihnachtlichem Motiven und meist knalligen Farben, die sich vor allem durch Hässlichkeit auszeichnen. Hierzulande wurde das Konzept vor allem durch den Film "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" bekannt, und auch auf Instagram fühlte sich mehr als ein Nutzer an dessen Protagonistin und deren Schwarm Mark Darcy erinnert, die bei ihrem ersten, peinlichen Treffen solche Pullover trugen.
Bayern und - gemessen an der Social-Media-Landschaft - ist für eine solche Tradition offenbar noch nicht bereit.
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