Was dieser Überraschungscoup für Terzic bedeutet

Mit der Rückkehr von Nuri Sahin und Sven Bender ist Borussia Dortmund zweifellos ein Überraschungscoup gelungen.

Die beiden Ex-Profis sind bei Borussia Dortmund echte Ikonen - kein Wunder also, dass es sich für die zuletzt geschundene Vereinsseele kurz nach Weihnachten wie eine nachträgliche Bescherung anfühlt. Mit den beiden Identifikationsfiguren wird die Anhängerschaft fraglos abgeholt.

Dass Sahin und Bender das Trainerteam von Edin Terzic künftig verstärken, ist zunächst auch für den Chefcoach der Borussia eine gute Nachricht, schließlich bringen die beiden eine ganze Menge an Expertise mit.

Auf den zweiten Blick könnte das Duo, das 2011 die Meisterschaft mit dem BVB gewann, aber durchaus zu einer Belastung für Terzic werden - dann nämlich, wenn sich die Leistungen im neuen Jahr nicht spürbar verbessern.

Die Installation der beiden Fanlieblinge ist für Terzic Fluch und Segen zugleich.

Terzic darf sich keine Negativserien erlauben

In den letzten Wochen war es vor allem Terzic, der sich immer wieder der Kritik von außen, als auch von innen stellen musste. Das wird in Zukunft auch auf die Schultern von Bender und Sahin mitgetragen und verteilt werden. Auf der anderen Seite erhöht sich der Druck auch auf Terzic.

Negative Serien darf sich Terzic nicht mehr erlauben, denn mit Bender und Sahin stehen ambitionierte Fußballexperten in der zweiten Reihe, die selbst eine potenzielle Nachfolgelösung für Terzic darstellen.

Blüht Terzic in Dortmund das Rose-Schicksal?

In gewisser Weise erinnert die neue Konstellation an das Ende der Trainerperiode von Marco Rose, als ihm Terzic als Technischer Direktor permanent im Nacken saß.

Obwohl die Westfalen am Ende der Saison 2021/22 Platz 2 belegten, wurden dem heutigen RB-Coach nach einer abschließenden Saisonanalyse bekanntlich die Papiere in die Hand gedrückt.

Vizemeister BVB - das würden die Verantwortlichen zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich blind unterschreiben. Dass Terzic derzeit noch im Amt ist, liegt wohl vor allem an der fraglos starken Performance in der Champions League.

Ganz entscheidend wird sein, ob Dortmund das tückische Achtelfinalduell gegen die PSV Eindhoven, die in der Eredivisie alles in Grund und Boden schießt, übersteht, um aus dem tristen Bundesliga-Alltag zu entfliehen.

Rückkehr von BVB-Spieler zahlte sich nicht immer aus

National wird es nur noch darum gehen, unter allen Umständen den Champions-League-Platz für die kommende Saison zu sichern. Und, ganz wichtig: Die Offensiv-DNA nicht wieder zu unterdrücken.

Mit Nuri Sahin und Sven Bender werden die Ziele, die sich die Klubführung nach dem vermurksten Jahresausklang gesteckt haben, jedenfalls nicht automatisch erreicht, so viel sollte klar sein.

Dass die Rückkehr von Vereinsikonen neben Chancen auch Risiken beinhaltet, musste der BVB schon einige Male leidvoll erfahren. Frag nach bei Mario Götze, Shinji Kagawa - oder bei Nuri Sahin selbst.