Kabak-Aussetzer kostet TSG Punkte

Kabak-Aussetzer kostet TSG Punkte
Kabak-Aussetzer kostet TSG Punkte

Trainer Torsten Lieberknecht klopfte seinen Comeback-Königen immer wieder anerkennend auf die Brust: Mit großer Moral hat Darmstadt 98 einen überraschenden Auswärtspunkt zum Jahresabschluss der Fußball-Bundesliga geholt.

Die Lilien erkämpften sich trotz dreimaligem Rückstand ein 3:3 (1:2) bei der TSG Hoffenheim, warten aber seit nun neun Spielen auf einen Sieg. Mit zehn Punkten auf der Habenseite wird der Kampf um den Klassenerhalt zur Herkulesaufgabe für den Aufsteiger.

Darmstadt kommt dreimal zurück

Luca Pfeiffer (23.) und Tim Skarke (57./85.) trafen für die Gäste. Hoffenheim (24 Zähler) musste einen Rückschlag im Kampf um einen Europacup-Platz hinnehmen. Daran änderten der Doppelpack von Ihlas Bebou (26./66.) und der Treffer von Andrej Kramaric (14., Foulelfmeter) nichts.

„Dieser gefühlte Sieg tut so gut“, sagte Lieberknecht bei Sky: „Daraus sollten wir viel Kraft schöpfen. Ich bin massiv stolz.“

Vor lediglich 18.125 Zuschauern drängten die Gastgeber auf eine schnelle Führung. Mehrfach wurde es brenzlig im Strafraum der Darmstädter. Die beste Chance in der Anfangsphase vergab Kramaric per Kopf (8.).

Kurz darauf machte es der Kroate aus elf Metern besser. Dem Strafstoß vorausgegangen war eine Darmstädter Fehlerkette: Zunächst kam Torhüter Marcel Schuhen übereifrig aus seinem Kasten, dann foulte Klaus Gjasula TSG-Angreifer Bebou.

Die ersatzgeschwächten Lilien waren nur kurz geschockt. Dabei fehlten mit Fabian Holland, Fraser Hornby, Braydon Manu, Marvin Mehlem, Fabian Nürnberger, Aaron Seydel, Oscar Vilhelmsson und Christoph Zimmermann gleich acht Profis. Nach einer starken Kombination erzielte Pfeifer dennoch den Ausgleich.

Nur 67 Sekunden später hätte Grischa Prömel die Hoffenheimer wieder in Führung bringen müssen, der Mittelfeldspieler schob den Ball aber aus kurzer Distanz vorbei. Trotz dieser Schrecksekunde spielten die Darmstädter gut mit - bis sie sich einen erneuten Defensiv-Blackout leisteten: Bebou bedankte sich.

Doch auch den erneuten Nackenschlag steckten die Hessen gut weg, der Ausgleich lag in der Luft. Die Hoffenheimer, die ohne Wout Weghorst sowie die Langzeitverletzten Mergim Berisha, Dennis Geiger und Marco John auskommen mussten, ließen viel zu. Erst gegen Ende der ersten Hälfte übernahmen die Kraichgauer wieder die Kontrolle.

Im zweiten Durchgang agierten die Hausherren wieder viel zu passiv, Skarke bestrafte das nach Vorarbeit von Pfeifer. Bebou brachte die TSG mit seinem zweiten Tor zum dritten Mal in Führung. John Anthony Brooks vergab die große Chance zur Vorentscheidung (80.). Vor dem 3:3 leistete sich Ozan Kabak einen verhängnisvollen Fehlpass.