Legende kritisiert Olympia-Kader

Legende kritisiert Olympia-Kader
Legende kritisiert Olympia-Kader

Mit seinem 17er Kader für die olympischen Spiele hat Alfred Gislason für einiges an Verwunderung gesorgt. So ließ er gleich vier EM-Fahrer daheim und nominierte mit Marko Grgic einen Akteur, der erst ein Länderspiel absolviert hat.

Auch Ex-Profi Stefan Kretzschmar zeigte sich verwundert über die Nominierung des Bundestrainers. „Ich glaube, Alfreds Hauptaugenmerk ist die Abwehr und gar nicht mal so der Angriff. Er wird nicht viel Angriff und Abwehr wechseln wollen, er wird Tempo spielen wollen“, schilderte er beim Dyn-Podcast Kretzsche & Schmiso.

Dabei stoß ihm besonders eine Entscheidung übel auf: Die Nicht-Nominierung von Nils Lichtlein. „Da muss ich ehrlich sagen, da hätte ich nach der Saison schon eine andere Entscheidung erwartet“, kritisierte er.

Der U21-Weltmeister hat in seinem ersten kompletten Jahr im Bundesliga-Kader der Füchse Berlin mächtig abgeliefert und wurde dafür von der Liga zum besten Nachwuchsspieler der Saison ausgezeichnet.

„Verdient gehabt!“ Kretzschmar wirbt für Youngster

„Ich will jetzt kein Fass aufmachen, das liegt alles im Verantwortungsbereich des Bundestrainers. Aber nach der Saison hätte sich Nils eine Nominierung schon verdient gehabt“, meinte daher Kretzschmar.

Dabei verwies der Sportdirektor der Füchse auf die Stärken seines Schützlings. „Er ist ein guter Spielgestalter, ein guter Regisseur, der nochmal ein anderes Element in diese Nationalmannschaft bringen könnte. Ballsicherheit, Entscheidungen treffen, Kreisläufer außen ins Spiel bringen und so weiter und so fort. Das hat er in Berlin gut gemacht“, schwärmte der einstige Weltklasse-Linksaußen.

Statt Lichtlein entscheid sich Gislason für Luca Witzke, der bei der WM 2023 ein kongeniales Duo mit Juri Knorr gebildet hatte.

Trotz Kritik: Kretzschmar auch mit Verständnis

Der Vorteil des Profis vom SC DHfK Leipzig: Im Gegensatz zu Lichtlein kann er in der Abwehr auf der Halbposition decken. „Du hast nur 14 Spieler, mit denen du im olympischen Turnier spielen kannst. Also musst du so viele Varianten wie möglich abdecken mit den Spielern, die du hast. Es ist eigentlich kein Platz für Spezialisten“, lieferte Kretzschmar selbst einen möglichen Grund.

Daher hat er auch durchaus Verständnis für die Entscheidung des Isländers, der „immer jemanden haben möchte, der Abwehr spielen kann“. Schließlich sei die Priorität die Abwehr.