Wildes Remis: Kroatien verspielt Sieg gegen Albanien

Kramaric und Modric jubeln (GABRIEL BOUYS)
Kramaric und Modric jubeln (GABRIEL BOUYS)

Geburtstagskind Andrej Kramaric traf, aber bei den Fußball-Oldtimern aus Kroatien stottert dennoch der Motor: Die WM-Dritten haben bei der Fußball-EM einen schon sicher geglaubten Sieg noch verspielt. In einem wilden "Bruderduell" gegen Albanien kamen die "Vatreni" (die Feurigen) in Hamburg nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus, damit droht weiter der frühe Turnier-Aus.

Nach den Toren von Hoffenheims Kramaric an seinem 33. Geburtstag (74.) und Klaus Gjasula (Eigentor/76.) träumten die kroatischen Fans schon von drei Punkten, doch Gjasula (90.+5) sorgte dann wieder für Tristesse. Qazim Laci (11.) hatte die lange starken Albaner in der ersten Halbzeit in Führung gebracht.

Damit haben sowohl Kroatien als auch Albanien nach zwei Spielen einen Punkt auf dem Konto, am letzten Spieltag kommt es damit zu einem packenden Fernduell um das Achtelfinale. Kroatien trifft am Montag auf Titelverteidiger Italien, Albanien bekommt es mit Spanien zu tun.

"Wir sind uns bewusst, dass wir Albanien schlagen und drei Punkte holen müssen. Da gibt es nichts auszurechnen - die Gleichung ist einfach", hatte Hoffenheims Kramaric vor der Partie gesagt. Trainer Dalic nahm dafür drei Änderungen an seiner Startelf vor, unter anderem rückte der ehemalige Bundesliga-Star Ivan Perisic als Linksverteidiger in die Mannschaft, der ehemalige Leipziger Josko Gvardiol begann in der Innenverteidigung.

Doch obwohl die Partie für die Kroaten fast schon Final-Charakter hatte, begannen sie wieder behäbig und pomadig. Tempo und Leidenschaft? Vermissten die Fans lange erneut. Bei Traumwetter ließ es die Ü30-Fraktion mit Modric (38), Kramaric, Perisic (35), Marcelo Brozovic und Mateo Kovacic (30) stattdessen erst einmal gemächlich angehen.

Und natürlich wurde das böse bestraft: Erst konnte Jasir Asani unbehelligt flanken, dann lief sich Laci clever frei und köpfte ohne Probleme zur Führung ein. Albanien wirkte lange frischer und frecher, so hatten Nedim Bajrami (15.), Kristjan Asllani (31.) und Rey Manaj (45.+1) weitere gute Möglichkeiten.

Lange spielten die Kroaten einfallslos, zur zweiten Halbzeit kamen dann mit Mario Pasalic und Luka Sucic aber frische Kräfte - Sucic sorgte auch sofort für die erste gute Möglichkeit (50.). Und so begann Kroatien zu fighten, Modric und Co. wirkten zielstrebiger, Pasalic hatte per Kopf eine gute Chance (69.). Aber Albanien wehrte sich auch tapfer. Doch dem beeindruckendem Endspurt konnten sie am Ende nicht standhalten, Gjasula von Darmstadt 98 wurde beim unglücklichen Abpraller erst zum Pechvogel - und rettete dann das Remis.