Nagelsmann macht direkt Feuer!

­Startschuss für die Nagelsmänner!

Am Dienstagnachmittag, knapp 24 Stunden nach der Ankunft des DFB-Teams im US-Städtchen Foxborough nahe Boston, bat Julian Nagelsmann das DFB-Team zu seiner ersten Einheit als Bundestrainer.

Bei besten Bedingungen am Revolution Training Center unweit des Gilette Stadiums, der Heimspielstätte der New England Patriots, ließ der 36-Jährige am Nachmittag seine Stars knapp eineinhalb Stunden schwitzen.

Vier Torhüter und 21 Feldspieler waren dabei. Darunter der bestens gelaunte Rückkehrer Mats Hummels und die Neulinge Robert Andrich, Chris Führich und Kevin Behrens. Einzig Kai Havertz fehlte. Der Profi des FC Arsenal wird nach einer Zahn-Operation erst am Mittwoch zum Team stoßen.

Nach 15 Minuten greift Nagelsmann zum ersten Mal ein

Nagelsmann konnte vor den Augen von Sportchef Rudi Völler, dem neuen Geschäftsführer Andreas Rettig und dessen Vorgänger Oliver Bierhoff, der aktuell mit einer DFL-Delegation im US-Bundesstaat Massachusetts ist, trotzdem richtig loslegen – und verlor dabei keine Zeit!

Als die 25 Spieler gegen 15 Uhr Ortszeit den Platz betraten, hielt sich der Ex-Bayern-Trainer zwar noch zurück und besprach sich mit seinem Assistenten und Kumpel Benjamin Glück. Denn das Aufwärmen übernahm Fitnesscoach Kruno Banovcic.

Doch nach einer guten Viertelstunde, als die ersten anspruchsvolleren Übungen auf den Plan kamen, wurde der Nachfolger von Hansi Flick aktiv – und gab seinen Spielern klare Anweisungen.

Hin und wieder war Nagelsmann sogar selbst am Ball und machte den Spielern vor, was sie zu tun hatten. Immer wieder fielen Kommandos wie „Tempo“, „Schneller“ oder „Nachgehen“. Der neue Bundestrainer brachte seine Stars gleich auf Betriebstemperatur!

Neben mehreren Passübungen stand auch ein Drei-Farben-Spiel sowie eine von Co-Trainer Sandro Wagner geleitete Schuss-Session mit den Offensivstars Jamal Musiala, Niclas Füllkrug und Co. auf dem Programm.

Gündogan: „Man merkt den Tatendrang“

Eine lockeres Jetlag-Bekämpfungstraining? Von wegen! Nagelsmann trommelte seinen auf insgesamt zwei Plätzen verteilten Kader nach der Hälfte der Einheit nur einmal für knapp zehn Minuten komplett zusammen, um ihnen ein paar Kniffe an der Taktiktafel zu zeigen. Ansonsten lautete das Motto: Hohe Intensität – mit Ball!

Kapitän Ilkay Gündogan sagte nach dem Training: „Man merkt den Tatendrang, man merkt die Motivation. Es war eine gute Einheit, bei der man gesehen hat, dass es taktisch und technisch schon auf hohem Niveau zuging.“

Auffällig: Die neuen Spieler versteckten sich nicht. Gerade der Stuttgarter Führich hatte viele Ballkontakte, suchte oft das Eins-gegen-Eins. „Der Trainer erwartet natürlich, dass jeder auf dem Platz vorangeht und sich zeigt“, erklärte Gündogan.

Nach SPORT1-Informationen hielt Nagelsmann schon im Vorfeld der Einheit eine Teambesprechung im Hotel ab. Es gab auch schon das eine oder andere Einzelgespräch. „Wir müssen den Trainer natürlich noch kennen lernen, auch ein gewisses Gespür füreinander finden“, meinte Gündogan weiter: „Jeder Trainer hat seine eigene Art und Weise, Dinge anzugehen. Wir sind jetzt erstmal noch in der Beschnupperungsphase. Deshalb ist es vielleicht auch gar nicht so verkehrt, dass wir jetzt ein paar Tage hier in Amerika zusammen sind und viel Zeit miteinander verbringen.“

Geplant ist auch mindestens ein gemeinsamer Mannschaftsabend. Doch der Fokus für Nagelsmann ist klar: Viel Training – mit viel Feuer! Damit die Spiele gegen die USA (Samstag, 21 Uhr deutscher Zeit) und gegen Mexiko (Mittwoch, 2 Uhr deutscher Zeit) direkt von Erfolg gekrönt sind.