Der Fluch des Alexander Schwolow

Das hätte sich Alexander Schwolow wohl anders vorgestellt. Nachdem in der vergangenen Saison sowohl sein Stammverein Hertha BSC Berlin als auch Leihstation Schalke 04 aus der Bundesliga abgestiegen waren, wechselte er zur vermeintlichen Wohlfühloase Union Berlin.

Bei beiden vorherigen Stationen musste der Schlussmann nach durchwachsenen Leistungen mit der Zeit seinen Stammplatz abtreten. Mit dem Wechsel zu Union Berlin herrschte eine Aussicht auf eine entspanntere Saison vor - auch wenn er dort grundsätzlich nur als Nummer zwei hinter Stammkeeper Frederik Rönnow eingeplant ist.

Die Champions-League-Qualifikation war der Höhepunkt eines stetigen Unioner Aufstiegs und wurde mit einer Transferoffensive gepaart, auf die eine weitere Erfolgssaison folgen sollte. In dieser schloss sich auch Schwolow dem Team aus Köpenick an.

Déjà-vu in Berlin

Schaut man auf den bisherigen Saisonverlauf, entpuppte sich die Hoffnung auf eine einfachere Saison jedoch als Trugschluss. Nach elf Spieltagen steht Union Berlin auf dem letzten Tabellenplatz und steckt somit in der größten Krise seit dem Aufstieg. Zuletzt gab es eine 0:4-Pleite beim Tabellenführer aus Leverkusen.

Kurioserweise sind Torverhältnis und Punkteausbeute von Union Berlin nach elf Spieltagen identisch mit der von Schalke aus dem Vorjahr (11 Punkte, 11:26 Tore). Für die Knappen besiegelte dies am Ende der Saison den erneuten Abstieg. Dieses Schicksal droht nun auch dem dritten Verein in Folge, der sich für eine Verpflichtung des Torhüters entschied.

Ähnlich sieht die Situation bei Mittelfeldspieler Alex Kral aus, der sich nach einer Leihe zu Schalke 04, für einen Wechsel nach Berlin entschied und jetzt ein Déjà-Vu aus der Vorsaison erlebt.

Anders als bei vorherigen Stationen hat Schwolow in diesem Jahr keinen direkten Einfluss auf die sportliche Misere seiner Mannschaft. Hinter Ronnöw kam er bisher nicht zum Einsatz.