Schiedsrichter attackiert! Harte Strafen für Bahrain

Schiedsrichter attackiert! Harte Strafen für Bahrain
Schiedsrichter attackiert! Harte Strafen für Bahrain

Beim Halbfinale der Handball-Asien-Meisterschaft der Männer in Bahrain ist es zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen gekommen. „Nach dem Spiel zwischen Bahrain und Japan zeigten mehrere Spieler aus Bahrain ein äußerst respektloses Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern, die das Spiel leiteten“, verkündete der Weltverband in einem Statement nach den Vorfällen.

Auf Video-Bildern ist zu sehen, wie Spieler des Gastegebers das Schiedsrichtergespann sowohl verbal als auch körperlich angegangen waren. Zudem kam es zu einer Rudelbildung am Mittelkreis, bei der japanische Spieler attackiert wurden.

Deswegen griff die IHF nun durch und verhängte saftige Sperren. Kapitän Hussein Al Sayyad wurde für ein Jahr, Ali Mirza für neun Monate, Mohammed Mirza und Mohammed Habib für jeweils drei Monate und Torhüter Mohammed Abdulhussain für zwei Monate von der Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.

IHF: Keine Turniere in Bahrain

Auch der bahrainische Handballverband wurde mit einer zweijährigen Sperre für die Ausrichtung von Veranstaltungen auf kontinentaler und internationaler Ebene belegt, da man während der Partie „kein angemessenes Sicherheitskonzept in den Spielhallen umgesetzt“ habe.

Dennoch „wurde anerkannt und gewürdigt, dass die schnelle und professionelle Reaktion der Polizei und der Sicherheitskräfte dazu beigetragen hat, die Schiedsrichter zu schützen und sie sicher vom Spielfeld zu eskortieren“. Sollte sich ein ähnlicher Vorfall wiederholen, würden auf „die betroffenen Spieler schwerwiegendere Konsequenzen wie eine unbegrenzte Sperre“ zukommen.

In dem Wüstenstaat sorgt die IHF-Entscheidung für harte Kritik. Das regierungsnahe Medium Al-Watan sprach von einer „ungerechten Entscheidung“ und verweist auf „absichtlich irreguläre und unterschiedliche Entscheidungen“ durch die Schiedsrichter, die „unsere Nationalmannschaft daran hinderten, den Sieg zu erringen und Tore zu schießen“.

Olympia: Bahrain wahrt alle Chancen

Bahrain hatte die Halbfinal-Partie gegen Japan mit 17:20 verloren, konnte sich jedoch im Anschluss auch ohne die fünf gesperrten Spieler im Spiel um Platz 3 gegen Kuwait durchsetzen (26:17). Damit hat sich das Team, neben Katar, Japan und Kuwait, trotz der Ausschreitungen für die Weltmeisterschaft 2025 qualifiziert. Japan verlor das Finale mit 24:30 gegen Katar.

Auch eine Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris ist für Bahrain weiterhin möglich. Im Qualifikationsturnier trifft das arabische Land auf Spanien, Slowenien und Brasilien.

Die zwei besten Mannschaften der jeweiligen Gruppen sichern sich ein Ticket für das Großereignis im Sommer. Bei der vergangenen Olympischen Spielen in Tokio schied der Wüstenstaat erst im Viertelfinale gegen Frankreich aus.