Spielen die Bayern-Ausfälle Tuchel in die Karten?

Selten haben sich Fans des FC Bayern so sehr nach einem Wintertransferfenster gesehnt wie in diesen Tagen.

Dabei macht der Blick auf die Historie eigentlich wenig Hoffnung. Namen wie Serdar Tasci, Álvaro Odriozola oder Daley Blind haben den Klub nicht gerade nachhaltig geprägt.

Doch in diesem Jahr soll alles anders werden. Und muss es womöglich auch. Zu schmal auf der Brust kommt der Kader von Trainer Thomas Tuchel daher - und wird nun durch zwei weitere Ausfälle weiter ausgedünnt.

Am Mittwoch verkündete der FCB, dass sich Noussair Mazraoui und Kingsley Coman schmerzhafte Muskelverletzungen zugezogen haben. Nach SPORT1-Informationen rechnet man intern mit Ausfallzeiten von drei Wochen (Coman) sowie vier bis sechs Wochen (Mazraoui).

Bayern-Verletzungen sportlich verschmerzbar

Was im ersten Moment nach einem großen Rückschlag klingt, könnte sich für den FC Bayern, aber auch speziell für Tuchel, auch zu einem ungewollten „Glücksfall“ entwickeln.

Verletzungen sind natürlich niemals erfreulich und besonders für die Betroffenen persönlich sehr hart. Gerade wenn, wie bei Mazraoui, die Teilnahme an einem großen Turnier wie dem Afrika-Cup (13. Januar - 13. Februar) auf der Kippe steht.

Für den FC Bayern allerdings stehen bis zur Winterpause nur noch zwei Spiele auf dem Programm. Am Sonntag geht es für den deutschen Rekordmeister gegen den VfB Stuttgart, ehe zum Abschluss noch am Mittwochabend der VfL Wolfsburg wartet.

Sportlich sind die neuerlichen Ausfälle also bitter, aber verschmerzbar. Mazraoui dürfte - nicht zum ersten Mal in dieser Saison - von Konrad Laimer vertreten werden. Und sollte der Marokkaner nicht zum Afrika Cup reisen und seine Reha vor Ort in München absolvieren können, wäre das für die Rückrunde womöglich sogar ein kleiner Vorteil.

Tuchels Wunsch bleibt nachhaltig präsent

Dennoch verdeutlicht der Ausfall einmal mehr, dass auf der Außenverteidiger-Position Nachholbedarf besteht.

Ohnehin genießt die Suche nach einem Defensiv-Spieler, der im besten Fall sowohl innen- als auch außen verteidigen kann, bereits höchste Priorität für das anstehende Transferfenster. Doch mit Mazraouis Ausfall hat Tuchel ein weiteres stichhaltiges Argument, um die Dringlichkeit seines Wunsches und dem der Fans zu hinterlegen.

Nach bisherigem Stand war eine Kader-Nachbesserung in der Offensive für den Winter zwar nicht geplant, zumal Coman bei einem optimalen Heilungsverlauf zum Start der Rückrunde am 12. Januar wieder einsatzbereit sein sollte.

Verteilt Tuchel Zuckerstückchen an Müller?

Kurzfristig muss allerdings auch hier eine Lösung her, da auch Serge Gnabry mit einer Muskelverletzung länger ausfällt. Und die könnte Thomas Müller heißen.

Das Gesicht des FC Bayern findet sich in dieser Saison in der Regel nur auf der Bank wieder. Bringt ihn Tuchel gegen den VfB von Anfang an, würde er damit die Seele eines Spielers streicheln, der für das Klima in der Kabine und damit auch den weiteren Verlauf der Saison elementar wichtig ist.

Und auch eingefleischte Bayern- beziehungsweise Müller-Fans befrieden, bis ihr Wunsch nach neuen Gesichtern an der Säbener Straße erfüllt werden wird.