"Wusiala": Abzüge in der B-Note

Wirtz (M.) und Musiala (r.) jubeln mit Tah und Andrich (FABRICE COFFRINI)
Wirtz (M.) und Musiala (r.) jubeln mit Tah und Andrich (FABRICE COFFRINI)

Tolle Tore, Zuckerpässe - aber Abzüge in der B-Note: Das neue deutsche Traumduo "Wusiala" sieht in einer ganz speziellen Disziplin noch Luft nach oben. "Der Jubel war nicht so gut", sagte Jamal Musiala schmunzelnd in einem DFB-Doppelinterview mit seinem kongenialen Partner Florian Wirtz über die Tore der beiden gegen Schottland.

Sowohl bei Wirtz' Führungstreffer beim mitreißenden 5:1 (3:0) im EM-Eröffnungsspiel als auch bei seinem Tor zum 2:0 habe er "einfach nur rumgeschrien", bekannte Musiala. "Es ist so ein unreales Gefühl", beschrieb Wirtz die Situation nach seinem 1:0, "das ganze Stadion schreit, die Mitspieler laufen zu einem, man schreit sich gegenseitig an." Und dann habe ihn Musiala auch "noch ein bisschen geschubst", erzählte er lächelnd.

Trotz ausbaufähiger Jubel-Choreographie - die Freude über das 1:0, sagte Musiala, kam "von Herzen". Wirtz habe ein "sehr schönes Tor" erzielt, "der war nicht einfach zu nehmen, mit nur einem Kontakt. Super Tor, wirklich!" Das Zuspiel von Joshua Kimmich, sagte Wirtz, sei allerdings auch "wie auf dem Silbertablett" serviert gekommen.

Musiala lobte Zuarbeiter Ilkay Gündogan für sein "richtig gutes Aufdrehen" vor dem 2:0, Wirtz fand das Tor "stark gemacht", der schottische Verteidiger habe "keine Chance" gehabt gegen seinen Kumpel. Auch von Musialas Assist zum Treffer von Niclas Füllkrug ("ein Strahl!") schwärmte er: "Starker Pass von dir, da vorne rein."

Besonders gut gefiel dem Leverkusener auch das 3:0 durch "Elfmeterspezialist" Kai Havertz. "Der hat das perfektioniert und den Torwart ganz entspannt ausgeguckt." Allerdings: Auch hier passte der Jubel nicht. "Kai", sagte Musiala lachend, "könnte ein bisschen mehr rumschreien."