Stundenlang allein: Terrierwelpe Rudi bricht aus Welpengitter aus

Martin Rütter wundert sich über den Willen des wilden Terrierwelpens Rudi. (Bild: RTL)
Martin Rütter wundert sich über den Willen des wilden Terrierwelpens Rudi. (Bild: RTL)

Der rasende Rudi hält seine Familie ordentlich auf Trab. Innerhalb von nur einer Woche soll er lernen, für sechs Stunden allein zu bleiben. Doch der quirlige Welpe hat keine Lust darauf, im Hundegatter eingesperrt zu sein - beherzt ergreift er die Flucht.

Seit zwei Wochen stellt Parson Russell Terrier Rudi das Leben seiner Familie auf den Kopf: Wie wild jagt er die Katze, beißt mit seinem Milchzähnchen in Arme, Beine und ins Gesicht seiner Menschen und hat, ganz rassetypisch, Hummeln im Hintern. Doch wie jeder Hund muss auch Rudi lernen, auch mal allein zu bleiben.

Wie eine neue Folge von "Die Welpen kommen - Mit Martin Rütter" (immer sonntags 19.05 Uhr, bei RTL) zeigt, soll es der zehn Wochen alte Welpe in nur einer Woche schaffen, ganze sechs Stunden allein zu Hause zu bleiben.

Martin Rütter hält die Hauruck-Methode für gar keine gute Idee: "Das ist natürlich als Einstieg brutal viel. Um einen Hund an sechs Stunden allein zu gewöhnen, da würde ich so drei Monate Training einplanen", warnt der "Hundeprofi". Doch die Zeit haben Rudis Menschen nicht mehr: Beide Erwachsenen müssen am Montag zur Frühschicht und Rudi ist auf sich gestellt - ob das gut geht?

Julia, Heiko und die kleine Julia gehen mit Welpe Rudi Gassi. (Bild: RTL)
Julia, Heiko und die kleine Julia gehen mit Welpe Rudi Gassi. (Bild: RTL)

Rudi macht sein eigenes Ding

Heiko, Julia und Tochter Anni (8) machen einen Probelauf: Sie gehen auf eine große Gassirunde mit Rudi. Er darf sogar frei laufen und nutzt seine Chance, um ausgiebig den Wald zu erkunden. "Du läufst ihm dann aber hinterher", hatte Frauchen Julia ihren Mann schon vorgewarnt - und tatsächlich: Der Terrier ignoriert den Rückruf seines Herrchens beharrlich und macht sein eigenes Ding, bis Heiko ihn endlich zu fassen kriegt.

Danach steht noch ein Treffen mit Nachbarswelpe Eddie an, einem Rhodesian Ridgeback. Zurückhaltung kennt Rudi auch bei dieser Hundebegegnung nicht, er rennt stürmisch auf den größeren Hund zu, beißt ihn und bedrängt ihn. "Rudi ist sehr selbstbewusst, das grenzt schon fast an Größenwahn", kommentiert Martin Rütter lächelnd.

Keinen Bock auf Langeweile: Rudi türmt aus seiner Behausung. (Bild: RTL)
Keinen Bock auf Langeweile: Rudi türmt aus seiner Behausung. (Bild: RTL)

Probetraining läuft überraschend gut

Dann verlassen Anni und Heiko das Haus und Rudi ist das erste Mal auf sich gestellt. Seine Menschen beobachten ihn über Kamerabilder, die direkt aufs Handy übertragen werden. Nachdem Rudi kurz durch sein Welpengatter getapst ist, legt er sich in sein Körbchen und bleibt dort auch für eine halbe Stunde friedlich liegen - das Auspowerprogramm zuvor zeigt deutliche Wirkung. "Rudi verhält sich ziemlich cool. Er ist erschöpft, hatte einen anstrengenden Tag. Das ist die Voraussetzung fürs Alleinbleiben", erklärt Martin Rütter.

Frauchen Julia freut sich, ist aber dennoch skeptisch: "Na, ob er das sechs Stunden macht?", fragt sie ihren Mann. Heiko verbreitet gute Stimmung: "Ich habe gelesen, Hunde schlafen viel. Wird so bleiben." Dennoch sorgen Rudis Menschen vor.

Heikos Eltern sollen nach Rudi schauen - nach vier Stunden, so der Plan. Martin Rütter findet die Zeitspanne dennoch viel zu lang für den unerfahrenen Welpen: "Vier Stunden ist auch schon so viel! Wenn ich doch schon die Eltern am Start habe, würde ich mal ein Stündchen machen und dann ist auch gut und am nächsten Tag mal 20 Minuten länger und das Stück für Stück aufbauen", so der "Hundeprofi".

Die neuen Folgen von "Die Welpen kommen - mit Martin Rütter" zeigt RTL immer sonntags um 19.05 Uhr. (Bild: RTL / Arya Shirazi)
Die neuen Folgen von "Die Welpen kommen - mit Martin Rütter" zeigt RTL immer sonntags um 19.05 Uhr. (Bild: RTL / Arya Shirazi)

Welpe Rudi wird zum Ausbrecherkönig

Dann ist der große Tag gekommen. Herrchen Heiko und Frauchen Julia verlassen das Haus um 6.30 Uhr morgens. Doch dieses Mal wirkt Rudi keineswegs so erschöpft wie noch bei der Probe. Und tatsächlich: Lange hält es den Terrier nicht in seinem Gatter, wie Heiko berichtet. "Als meine Mama hier runtergekommen ist, da war das Welpengehege leer. Er lag breit bei uns im Bett."

Den Ausbruch hat Herrchen sogar auf Video aufgenommen. Martin Rütter muss loslachen, als er die Bilder sieht: "Dieser Terrier, einfach sensationell", sagt er prustend. Das ernsthafte Fazit des Hundetrainers: "Er war noch viel zu lebhaft, zu aktiv, der wird da herumgetobt haben. Der muss vorher viel mehr ausgelastet werden."

Aber auch, wenn noch nicht alles rund läuft - die Familie hat Geduld und ganz viel Liebe für ihren kleinen Ausbrecherkönig auf vier Pfoten: "Wir wussten, dass ein Welpe viel Arbeit wird", sagt Julia und Heiko ergänzt: "Wenn er einem mit diesen Augen anschaut, verzeiht man ihm sowieso alles."