Top-Talent enthüllt üblen Leidensweg
Mit Platz 25 im Gesamtweltcup war Amy Baserga so gut wie bisher noch nie in ihrer jungen Biathlon-Karriere. Das Auftreten der Schweizerin in der abgelaufenen Saison erscheint nun jedoch in komplett neuem Licht.
Die 23-Jährige hat verraten, dass sie im vergangenen Winter mit einer Verletzung an den Start gegangen ist. Die Blessur war die Folge eines Sturzes mit dem Mountainbike im vergangenen Jahr.
Die Ärzte sprachen von einer Verstauchung und leichten Entzündung, sodass sie sich sorglos weiter auf die neue Saison vorbereitete.
Als es jedoch vor dem Start des Weltcups immer noch nicht besser wurde, ging sie in ein Krankenhaus. Dort dann der Schock: Bei ihr wurde ein Bänderriss in der Hand festgestellt, eine OP wurde in Betracht gezogen.
Biathlon-Juwel startet trotz Verletzung
Baserga entschied sich jedoch dafür, die Operation zunächst zu verschieben. „Ich habe vor jedem Wettkampf das Handgelenk getaped und habe versucht, die Schmerzen zu vergessen. Man konzentriert sich auf den Wettkampf und dann vergisst man auch die Schmerzen“, schilderte sie dem Online-Portal xc-ski.
Trotz ihrer Verletzung hätte das Talent fast eine WM-Medaille gewonnen. In Nove Mesto verlor sie bei der Mixed-Staffel den Zielsprint im Duell um den dritten Platz.
Im Anschluss wurde es für Baserga noch schlimmer. „Dann flogen wir nach Amerika und gleich am ersten Tag bin ich ziemlich doof in einer Abfahrt gestürzt. Ich bin da frontal mit meiner kaputten Hand in die Bande gefallen und konnte die rechte Schulter nicht bewegen“, berichtete sie.
Zu dem vorhandenen Schmerzen gesellten sich neue, denn sie riss sich auch noch die Kapsel im Mittelfinger. Aufgeben wollte sie aber dennoch nicht. „Ich sagte mir: ‚Komm, die letzte Woche in Canmore laufe ich noch.‘ Ich lief Sprint, Verfolgung und den letzten Massenstart der Saison kann man sich auch nicht entgehen lassen“, erläuterte sie.
Trotzdem wusste die Schweizerin zu glänzen. Mit Rang neun im Massenstart erzielte sie die beste Platzierung ihrer noch junger Karriere. „Ich kann mir bis heute nicht erklären, wie das so gut gehen konnte“, gestand sie.
Schweizer Biathlon-Talent zurück nach schwerer OP
Ende März begab sie sich schließlich unters Messer. Die Folge ihrer verschobenen Operation waren 80 Tage im Krankenhaus. „Bänder futsch, die Sehne komplett entzündet, die Elle haben sie noch abgeschliffen und die Bänder refixiert“, zählte sie ihre Verletzungen auf.
Mittlerweile hat die Biathlon-Hoffnung aus der Schweiz aber ihre schwere Zeit überwunden. Sie postete vor einer Woche ein Bild auf ihrem Instagram-Account von ihrem ersten Fahrrad-Training. „Nach vielen Höhen und Tiefen war heute definitiv einer meiner besten Tage“, schrieb sie.
Doch der Weg zurück zu ihrer Form ist noch ein langer. Laut Ärzten soll die Genesung noch vier bis fünf Monate dauern, ein erstes Schießtraining soll es erst Ende Juni geben.
Aufgeben ist für Baserga aber keine Option. „Das Ziel ist natürlich die WM dieses Jahr, die Heim-WM - ein größeres Ziel gibt es nicht“, gab sie als Marschroute aus.