Eine tragische Geschichte steht vor dem bitteren Ende

Eine tragische Geschichte steht vor dem bitteren Ende
Eine tragische Geschichte steht vor dem bitteren Ende

Er ist einer der größten Pechvögel, den die Bundesliga je erlebt hat. Mamadou Doucouré hat sich laut Rheinische Post - mal wieder - eine Verletzung zugezogen und fällt demnach bis mindestens Mitte März aus. Wann und ob Doucouré überhaupt noch einmal zurückkehrt, ist ungewiss. Im Sommer, so schreibt es die Zeitung, endet nach acht Jahren seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach. Sein Vertrag läuft aus.

Einst wurde Doucouré eine ruhmreiche Zukunft vorausgesagt. Die Gladbacher hatten ihn im Mai 2016 von Paris Saint-Germain verpflichtet, damals war er französischer Jugend-Nationalspieler - gemeinsam mit Bayern-Profi Dayot Upamecano. Doucouré trug im Gruppenspiel der U17-WM gegen Syrien noch die Kapitänsbinde (Endstand: 4:0) und Upamecano musste auf der Bank Platz nehmen.

Vom Verletzungspech verfolgt

Inzwischen sieht die Welt schon ganz anders aus: Der Marktwert von Upamecano wird bei transfermarkt.de auf rund 60 Millionen Euro geschätzt, er ist ein wichtiger Bestandteil des Kaders beim deutschen Rekordmeister, auch wenn es in den vergangenen Wochen nicht immer ganz rund lief. Doucouré hingegen ist mittlerweile seit siebeneinhalb Jahren quasi dauerverletzt, der Marktwert des 25-Jährigen wird auf lediglich 100.000 Euro beziffert.

Ausgerechnet in seinem letzten Einsatz für die U19 von PSG hatte sich Doucouré den ersten Muskelbündelriss zugezogen - der Beginn einer unfassbaren Leidenszeit.

Seit geraumer Zeit läuft der Verteidiger für die zweite Mannschaft der Fohlen auf, um behutsam wieder an den Profikader herangeführt zu werden. Immer wieder kämpfte sich das Talent in den vergangenen Jahren wieder auf den Platz zurück, doch ein Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten.

So auch am 10. Februar 2024, als der Linksfuß zu seinem langen ersehnten Pflichtspiel-Comeback kam. Gegen den FC Schalke 04 II wurde Doucouré in der 65. Minute eingewechselt und im Anschluss traten erneut muskuläre Probleme auf.

Bei seiner Zeit in Gladbach stehen mittlerweile mehr Ausfall-Tage (aktuell 1860) zu Buche als Spielminuten. Knieprobleme, ein Achillessehnenriss, immer wieder muskuläre Probleme und gleich vier Muskelbündelrisse hatte Doucouré die letzten Jahre zu verkraften - die Verletzen-Misere scheint einfach kein Ende zu nehmen.

Gänsehaut-Moment um Doucouré

Dabei steckten die Gladbacher einst große Hoffnungen in Doucouré, der auch ein Teil der ehemaligen „French-Connection“ um Ibrahima Traoré, Alassane Plea, Ramy Bensebaini und Marcus Thuram war.

Am 31. Mai 2020 kam es sogar zu einem großen Highlight, als Doucouré gegen Union Berlin sein Bundesliga-Debüt für Gladbach feierte. Für diesen besonderen Wechsel spielte Traoré sogar extra den Ball ins Aus. Die Spieler auf der Fohlen-Auswechselbank erhoben sich und klatschten Beifall für den Mann, der nach vier (!) Jahren endlich seine Liga-Premiere hatte.

Thuram führte nach dem Match seinen fast schon obligatorischen Fahnen-Jubel durch. Diesmal steckte der damalige Doppel-Torschütze aber das weiße Gladbach-Trikot mit der Nummer 4 auf die Fahne, schwenkte es in die Luft und rief immer wieder den Vornamen seines Teamkollegen: Ein lange gezogenes „Mamadoooooooou“ raunte durch den wegen der Corona-Pandemie leeren Borussia-Park. Ein echter Gänsehaut-Moment.

Es blieb allerdings einer der wenigen Lichtblicke bei seiner Zeit in Gladbach. Nun scheint das Kapitel zu Ende zu gehen, wie es auch begonnen hatte: Mit einer Verletzung. Nach insgesamt 30 Spielen für Gladbach, von denen 28 in der Regionalliga West waren - und zwei Spielminuten für die erste Mannschaft.