Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Montag

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Dieser Newsticker ist für heute beendet. Sie können hier die wichtigsten News des Tages zum Krieg in der Ukraine nachlesen.

  • Russland startet großes Militärmanöver in der Arktis

  • Selenskyj kommt möglicherweise im Mai nach Deutschland

  • Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus

  • Ukraine-Leaks: Kiew ändert militärischen Pläne

  • Selenskyj hofft auf Frieden in einem Jahr

  • Luftwaffe will Belastungen bei Übung «Air Defender 23» gering halten

  • Geheime Dokumente zum Krieg - Was der US-Leak bedeutet und nun folgt

  • Selenskyj sieht Ukraine auf dem Weg in die Nato

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ Russland startet großes Militärmanöver in der Arktis +++

Russlands Nordmeerflotte hat nach eigenen Angaben ein Großmanöver in den Gewässern der Arktis begonnen. An der Übung sollen 1800 Soldaten und mehr als ein Dutzend Schiffe teilnehmen, teilte der Pressedienst der Flotte der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit.

«Besondere Aufmerksamkeit wird im Zuge des Manövers der Sicherheit der Handelsmarine Russlands und der Seewege wie etwa der Nordostpassage gewidmet», heißt es in der Mitteilung.

Das Manöver soll mehrere Tage andauern. Geprüft werde das Zusammenwirken zwischen den Schiffen und der russischen Luftwaffe unter Leitung der entsprechenden Kommandostäbe. Immerhin sind auch 40 Flugzeuge und Hubschrauber im Einsatz, daneben Fahrzeuge für Landoperationen.

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+++ Selenskyj kommt möglicherweise im Mai nach Deutschland +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird möglicherweise im Mai zum ersten Mal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Deutschland besuchen - um den Karlspreis der Stadt Aachen entgegenzunehmen.

Die Veranstalter bereiten sich darauf vor, dass Selenskyj persönlich an der Zeremonie im Krönungssaal des Aachener Rathauses teilnimmt, auch wenn sich das erst kurzfristig je nach Lage im Kriegsgebiet entscheiden wird. Die «Bild am Sonntag» berichtete an Ostern, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Laudatio halten will. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist bereits als Rednerin angekündigt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Bild: Artur Widak/NurPhoto via Getty Images)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Bild: Artur Widak/NurPhoto via Getty Images)

Selenskyj war in den ersten zehn Monaten nach der Invasion gar nicht ins Ausland gereist. Erst kurz vor Weihnachten flog er dann nach Washington, um dort US-Präsident Joe Biden zu treffen. Auf dem Rückweg machte er in Polen Halt und traf dort Staatschef Andrzej Duda. Es folgten Besuche in London, Paris, Brüssel und zuletzt in Warschau. In Deutschland war der ukrainische Präsident zuletzt im Juli 2021, um die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu besuchen.

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+++ Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus +++

Die beiden Kriegsgegner Ukraine und Russland haben erneut mehr als 200 Gefangene ausgetauscht. «Wir holen 100 unserer Leute zurück - Soldaten, Matrosen, Grenzer und Nationalgardisten», teilte der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Montag mit. Darunter seien auch Schwerverletzte. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass 106 russische Soldaten nach Moskau gebracht worden seien, auch zu medizinischer Behandlung.

Seit dem russischen Überfall auf das Nachbarland im Februar vergangenen Jahres sind mehr als 2000 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt. Das Thema Gefangenenaustausch ist das einzige Feld, über das beide Kriegsparteien derzeit noch miteinander verhandeln. Regelmäßig werden Gefangene und Verletzte ausgetauscht. Alle anderen Gespräche über eine Lösung des Konflikts liegen auf Eis.

+++ Ukraine-Leaks: Kiew ändert militärischen Pläne +++

Die ukrainische Führung ist nach einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN verärgert wegen der veröffentlichten Geheimdokumente zum russischen Angriffskrieg. Das Land habe daher bereits einige seiner militärischen Pläne geändert, berichtete CNN unter Berufung auf das Umfeld des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Ein Dokument zeigt demnach, dass die USA auch Selenskyj ausspioniert hätten. Die Tatsache an sich sei keine Überraschung, aber ukrainische Beamte seien zutiefst frustriert über das Datenleck, schrieb CNN unter Berufung auf eine Selenskyj nahe stehende Person.

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+++ Privatarmee Wagner wirbt Freiwillige für Krieg gegen Ukraine +++

Die russische Privatarmee Wagner wirbt in einem offenen Brief Freiwillige für den Einsatz im Kriegsgebiet für einen Sold von 240 000 Rubel (rund 2700 Euro) monatlich. Versprochen werden außerdem Erfolgsprämien, teilte Wagner mit. Der Chef der Armee, Jewgeni Prigoschin, bestätigte am Montag, dass ein Schreiben seines «Rekrutierungsdienstes», auf dem auch Telefonnummern stehen, echt ist. Gesucht werden demnach Männer im Alter zwischen 21 und 60 Jahren für den Einsatz im Kriegsgebiet. Ein abgeschlossener Wehrdienst sei keine Voraussetzung, heißt es da.

Wagner hat zuletzt etwa im Kampf um Bachmut in der Ostukraine viele Kämpfer verloren, und er ist deshalb dringend auf frisches Personal angewiesen. Prigoschin hatte unlängst auch erklärt, im ganzen Land Einberufungsstellen einzurichten.

Der Grundsold bei Wagner liegt demnach deutlich über dem Angebot des russischen Verteidigungsministeriums, das mindestens 195 000 Rubel monatlich in Aussicht stellt. Auf Kommandoebene gibt es bis zu 243 000 Rubel. Das ist ein Vielfaches des russischen Durchschnittslohnes. In der Ukraine erhalten Soldaten direkt an der Front umgerechnet knapp 3000 Euro. Zum Vergleich: Der landesweite Durchschnittslohn lag voriges Jahr bei etwa 370 Euro in der Ukraine.

Wagner verspricht seinen Freiwilligen moderne Kampfuniformen, die beste Ausrüstung und Bewaffnung sowie eine Kranken- und Lebensversicherung und eine Vorbereitung durch hoch qualifizierte Ausbilder. Hunderttausende Russen seien bereits aktiv, heißt es in dem Brief, den der «Held der Russischen Föderation», Andrej Troschew, unterzeichnet hat. «Ich rufe Sie auf, in die Reihen der privaten Militärfirma Wagner einzutreten und ihren Platz einzunehmen. Einen Ruf gemacht haben wir uns als Menschen der Taten und als Kollektiv, das auf eine effektive Arbeit und auf den Sieg eingestellt ist.»

+++ Selenskyj hofft auf Frieden in einem Jahr +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zu Ostern die Hoffnung geäußert, dass es in einem Jahr in der Ukraine Frieden gibt. In seiner am Sonntagabend verbreiteten Videobotschaft zeigte sich Selenskyj zuversichtlich, dass die Gebete um Frieden gehört würden. Jeder christliche Feiertag lehre sein Land, dass das Böse besiegt werden könne. «Wir bringen die Niederlage des Bösen näher.» Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen seit mehr als 13 Monaten an.

Viele Christen in der Ukraine feierten am Sonntag Ostern. Allerdings richten sich große Teile der Bevölkerung nach dem alten Kalender der russisch-orthodoxen Kirche, die das Fest erst am kommenden Sonntag begeht. Selenskyj beklagte, dass Russland den Palmsonntag - an dem viele orthodoxe Christen der Einzug Jesu in Jerusalem feierten - mit neuen Raketenschlägen gegen die Ukraine begangen habe.

In der Stadt Saporischschja im Süden der Ukraine schlug nach Angaben des Präsidenten eine Rakete in einem Wohnhaus ein. Ein Mann und ein elf Jahres altes Mädchen seien dabei ums Leben gekommen. «So verbringt ein Terrorstaat den Palmsonntag», sagte Selenskyj. «So bringt sich Russland selbst in noch größere Isolation in der Welt und von der Menschheit.»

+++ Institut: Russland verfolgt ukrainische Kirchen in besetzten Gebieten +++

Russland ist seit Kriegsbeginn nach Einschätzung von Experten auch hart gegen ukrainische Religionsgemeinschaften vorgegangen. Besonders betroffen sei dabei die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Ziel Russlands ist es demnach, die von Moskau unabhängige Kirche in den besetzten Gebieten auszulöschen. Dabei würden Kirchen enteignet und Priester willkürlich festgenommen. Gottesdienste in ukrainischer Sprache seien verboten.

Von Verfolgung durch die Besatzungsbehörden betroffen seien jedoch auch evangelische Kirchen. Als Rechtsgrundlage diene ein seit 2016 in Russland geltendes Gesetz, das nur noch staatlich registrierte Religionsgemeinschaften zulässt, hieß es.

+++ Ukraine: 60 Angriffe abgewehrt - Lage in Bachmut «unter Kontrolle» +++

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew seit Ostersonntag rund 60 russische Angriffe abgewehrt und auch sechs Drohnen abgeschossen. Am aktivsten sei der Gegner im Raum Donezk im Osten, teilte der Generalstab am Montag in Kiew mit. Betroffen von massivem Artilleriebeschuss war zudem etwa die Stadt Cherson im Süden.

Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt den Angaben zufolge weiter in der Stadt und im Raum Bachmut im Gebiet Donezk. Der Kommandeur für die ukrainischen Streitkräfte im Osten, General Olexander Syrskyj, warf Russland vor, dort - wie zuvor in Syrien - zu einer «Taktik der verbrannten Erde» übergegangen zu sein.

«Es werden mit Luftschlägen und Artilleriefeuer Gebäude und Stellungen zerstört. Die Lage ist schwierig, aber unter Kontrolle», sagte Syrskyj am Montag. Die ukrainischen Truppen würden der Offensive der Russen in Bachmut «heldenhaft» standhalten. Sie hätten es geschafft, die Einheiten der russischen Privatarmee Wagner abzunutzen, so dass der Feind nun gezwungen sei, Spezialtruppen der regulären russischen Streitkräfte einzusetzen. Auf Fotos und Videos waren ausgebrannte Häuserskelette und Trümmerberge eingestürzter Gebäude zu sehen.

+++ London: Russland verstärkt Angriffe auf ostukrainische Stadt Marjinka +++

Die russische Armee hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen sieben Tagen ihre Panzerangriffe auf die ostukrainische Stadt Marjinka in der Region Donezk ausgeweitet. Russland setze in der Region weiterhin viele Ressourcen für minimale Gewinne ein, hieß es am Montag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Donezk-Region habe für Moskau weiterhin hohe Priorität.

Donezk ist die größte Stadt in der gleichnamigen Region, die von aus Moskau unterstützten Separatisten zur unabhängigen Volksrepublik erklärt wurde. Inzwischen hat Moskau das Gebiet völkerrechtswidrig annektiert.

Die Stadt Marjinka, von der aus wichtige Verkehrswege verlaufen, sei bereits seit 2014 umkämpft und durch Raketenfeuer weitgehend zerstört, heißt es im Bericht der Briten.

+++ Luftwaffe will Belastungen bei Übung «Air Defender 23» gering halten +++

Die Bundeswehr will Beschränkungen für den zivilen Flugverkehr und die Passagiere bei der Nato-Luftwaffenübung Air Defender 23 «so gering wie möglich» halten. Allerdings werde es in den drei militärisch genutzten Luftübungsräumen Nord, Süd und Ost täglich zeitversetzt für etwa zwei Stunden keinen zivilen Flugverkehr geben, teilte die Luftwaffe auf Anfrage mit. Der Betrieb auf den großen zivilen Flughäfen in Deutschland solle nicht beschränkt werden.

Bei der Übung Air Defender 23 werden Piloten und Besatzungen mit mehr als 220 Flugzeugen aus 18 Nationen vom 12. bis 23. Juni üben, wie sie einen Angreifer abwehren. Sechs weitere Nationen entsenden Beobachter oder sind logistisch beteiligt. Deutschland plant und führt diese Übung und stellt den Luftraum bereit. Es ist die größte militärische Verlegeübung seit dem Bestehen der Nato.

«Wir fliegen an zehn Tagen im gesamten Übungszeitraum. Zehn von 365 Tagen. Ich denke, das ist ein hinnehmbarer Anteil für die Verteidigung unserer aller Freiheit und Demokratie», sagte der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Mit Air Defender 2023 zeigen wir, dass Deutschland Führung kann und wir mehr Verantwortung übernehmen.»

+++ Verband: Länder lassen Schulen bei Integration von Ukrainern im Stich +++

Der Deutsche Lehrerverband fordert mehr Unterstützung für Schulen bei der Integration geflüchteter ukrainischer Kinder und Jugendlicher. «Die Politik droht das Projekt einer gelungenen Integration der Schüler aus der Ukraine in den deutschen Schulen an die Wand zu fahren», warnte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger in der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». «Wir brauchen dringend zusätzliche Unterstützung für Schulen, die besonders viele geflüchtete Schüler aufgenommen haben - sonst droht die Integration zu scheitern.»

An vielen Schulen gebe es ein bewundernswertes Engagement für geflüchtete Kinder, sagte der Lehrerfunktionär. «Doch die große Mehrheit der Bundesländer lässt die Schulen bei der Bewältigung dieser Aufgaben weitgehend im Stich.» Nach Erhebungen der Kultusministerkonferenz werden in Deutschland infolge des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland aktuell etwa 205 000 Schüler aus der Ukraine unterrichtet. Insgesamt gibt es rund 11 Millionen Schüler.

«Wenn man davon ausgeht, dass ein zusätzlicher Schüler etwa 7000 bis 10 000 Euro an zusätzlichem Aufwand in Personal- und Sachkosten erfordert, hätten die Länder bis zu zwei Milliarden Euro in die Integration ukrainischer Schulkinder stecken müssen», sagte Meidinger. Sie hätten aber «nur sehr überschaubar investiert». Er forderte auch langfristige Beschäftigungsangebote an ukrainische Lehrer sowie Fortbildungsangebote für deutsche Lehrer, die an Schulen mit vielen geflüchteten Kindern arbeiten.

+++ Geheime Dokumente zum Krieg - Was der US-Leak bedeutet und nun folgt +++

Schon seit Wochen kursieren in sozialen Netzwerken im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine. In den USA berichten seit Tagen Medien über das sensible Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die heiklen Dokumente selbst zu veröffentlichen. Unklar ist weiter, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente veröffentlicht hat. Das Investigativnetzwerk Bellingcat wies nach, dass die Dokumente teils im Nachhinein manipuliert wurden. Einige Fragen und Antworten zum den Leaks:

Die veröffentlichten geheimen Dokumente beinhalten US-Medienberichten zufolge unter anderem Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine, Angaben zum Munitionsverbrauch. Es gibt auch Landkarten, auf denen der Frontverlauf eingezeichnet ist, und Standorte russischer und ukrainischer Truppenverbände und deren Mannschaftsstärken. Einige der als «geheim» gekennzeichneten Schriftstücke stammten vom Februar und März, wie das Nachrichtenportal «Politico» berichtete.

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+++ Spekulationen über Deutschland-Besuch Selenskyjs im Mai +++

Washington, London, Paris, Brüssel, Warschau: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seit dem russischen Angriff auf sein Land bereits einige seiner wichtigsten Bündnispartner besucht. Im Mai könnte er nun auch nach Deutschland kommen - zur Verleihung des Karlspreises an ihn und das ukrainische Volk im Krönungssaal des Aachener Rathauses am 14. Mai.

Die Veranstalter bereiten sich auf ein solches Szenario jedenfalls vor, wie die Stadt Aachen bereits kurz vor Ostern mitteilte. Eine persönliche Teilnahme hänge aber «stark von der dann vorliegenden Kriegslage und den entsprechenden Sicherheitskonzeptionen ab». Falls Selenskyj nicht persönlich teilnehmen kann, soll er per Video zugeschaltet werden. Auch für diese Variante laufen die Planungen.

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+++ Selenskyj sieht Ukraine auf dem Weg in die Nato +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land trotz des russischen Angriffskriegs auf dem Weg in die Nato. Angesichts neuer Militärhilfe des Westens und der internationalen Unterstützung habe die Ukraine eine gute Woche für ihre «Bewegung Richtung Nato» hinter sich, sagte Selenskyj in einer am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Das EU-Land Litauen habe in dieser Woche die Notwendigkeit anerkannt, im Juli auf dem Nato-Gipfel in der Hauptstadt Vilnius die Ukraine einzuladen, Mitglied der Verteidigungsallianz zu werden.

Selenskyjs Streben in die Nato ist nach Angaben des Kremls ein Grund für den russischen Angriffskrieg. Selenskyj hatte im Herbst 2022 einen beschleunigten Beitritt seines Landes zur Nato beantragt. Er setzt auf eine bevorzugte Behandlung. Die Bundesregierung und die USA hatten sich dazu zurückhaltend geäußert. Allgemein gilt als Voraussetzung für einen Nato-Beitritt, dass der Beitrittskandidat nicht in internationale Konflikte und Streitigkeiten um Grenzverläufe verwickelt sein darf. Die Ukraine ist am 24. Februar von Russland überfallen worden.

+++ Tote bei neuen russischen Angriffen - Ukrainer feiern Ostern +++

Bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine sind in der Stadt Saporischschja laut Behörden mindestens zwei Menschen gestorben. Ein Mann und ein elf Jahre altes Mädchen seien bei einem Raketeneinschlag in einem Privathaus getötet worden, teilten die Behörden in der südukrainischen Stadt am Sonntag mit. Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram ein Foto des zertrümmerten Hauses. Er nannte die Angreifer «gemeine Tiere». Russland hat die Region Saporischschja annektiert, kontrolliert aber die Gebietshauptstadt nicht.

Jermak und andere Angehörige der ukrainischen Führung wünschten den Ukrainern, die - wie die Christen im Westen - die Auferstehung Jesu feierten, frohe Ostern. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, meinte, dass der Feiertag auch den Sieg des Lebens über den Tod symbolisiere. Saluschnyj dankte den westlichen Verbündeten, die die Ukraine mit Waffen und Munition unterstützen, «die uns helfen, den Sieg und den Triumph der Gerechtigkeit mit jedem Tag näher zu bringen».