Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Sonntag

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

In unserem Nachrichtenticker können Sie die wichtigsten News des Tages zum Krieg in der Ukraine nachlesen.

  • Türkei will sich für Fortsetzung von Getreideabkommen einsetzen

  • Moskauer Militär: Ukrainische Drohnen nutzten Getreidekorridor

  • Kiew zu Moskaus Verhandlungsangebot: Erst Abzug aller Truppen

  • Baerbock: Moskau darf Sicherheit der Getreideschiffe nicht gefährden

  • IAEA schweigt zu Inspektionen in der Ukraine wegen Bomben-Vorwurfs

  • Militärexperte: Russische Offensivfähigkeit in der Ukraine gebrochen

  • Moskau blockiert ukrainische Getreideausfuhr

  • EU-Chefdiplomat Borrell kritisiert erneute russische Getreideblockade

  • UN-Generalsekretär Guterres bekommt Post aus Moskau

  • Selenskyj: Der Kreml entscheidet über Hunger in der Welt

  • Angriff auf russische Schiffe in Sewastopol

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ Türkei will sich für Fortsetzung von Getreideabkommen einsetzen +++

Nach der russischen Aussetzung des Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine will sich die Türkei weiter für eine Fortführung der Vereinbarung einsetzen. Die Verhandlungen mit den zuständigen Akteuren würden fortgesetzt, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Sonntagabend mit. Die russischen Vertreter seien weiter im gemeinsamen Koordinierungszentrum in Istanbul. «Während dieser Zeit wird es keine Schiffsabfahrt aus der Ukraine geben», hieß es - welcher Zeitraum damit gemeint ist, war nicht eindeutig. Die Inspektion der vor Istanbul wartenden Schiffe solle am Sonntag und Montag fortgesetzt werden.

Russland hatte seine Zustimmung zu den Exporten am Samstag «auf unbestimmte Zeit» ausgesetzt. Moskau begründete dies mit ukrainischen Drohnenangriffen auf seine Schwarzmeerflotte auf der Halbinsel Krim, die Moskau seit 2014 völkerrechtswidrig annektiert hat.

Das im Juli unter Vermittlung der Türkei und der UN vereinbarte Abkommen hatte die monatelange Blockade der ukrainischen Getreideausfuhren infolge des russischen Angriffskriegs beendet. Laut türkischen Angaben sind seither 9,3 Millionen Tonnen Getreide verschifft worden. Es war verabredet worden, dass die Schiffe und ihre Fracht jeweils bei der Durchfahrt durch die türkische Meerenge Bosporus kontrolliert werden.

Ursprünglich sollte das Abkommen am 19. November auslaufen - wäre aber, wenn keine Seite widersprochen hätte, automatisch verlängert werden. Moskau hatte das Abkommen zuletzt immer wieder kritisiert, weil es sich infolge der Sanktionen des Westens bei den eigenen Getreide- und Düngemittelexporten ausgebremst sieht.

+++ Moskauer Militär: Ukrainische Drohnen nutzten Getreidekorridor +++

Das russische Militär hat angebliche Details zum Angriff von Schwimmdrohnen auf die Basis der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Halbinsel Krim genannt. Den Angriff vom Samstagmorgen hatte Moskau als Anlass genommen, um die Vereinbarung über freies Geleit für Schiffstransporte mit ukrainischem Getreide auszusetzen.

Die ferngesteuerten Kampfboote seien nachts in der Nähe der ukrainischen Hafenstadt Odessa gestartet worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Die Boote hätten zunächst den für die Getreidetransporte festgelegten Seekorridor genutzt, um dann Kurs auf Sewastopol zu nehmen. Beweise dafür wurden der schriftlichen Mitteilung nicht beigefügt.

Russische Experten hätten aus der Elektronik der Schwimmdrohnen den Fahrweg herausgelesen. Es lasse sich vermuten, dass wenigstens eine Drohne auf See von einem der Getreideschiffe aus gestartet worden sei. Auch dies wurde nicht belegt - es wurde auch kein Schiffsname genannt. Die Navigationstechnik der kajakförmigen Boote stamme aus Kanada, hieß es. Moskau wiederholte den Vorwurf, dass britische Instrukteure den Ukrainern bei dem Einsatz geholfen hätten.

Offiziell spricht Moskau von geringen Schäden durch den Angriff der Kampfdrohnen zur See und aus der Luft. Das genaue Ausmaß ist nicht bekannt. Für die russische Kriegsführung gegen die Ukraine bedeutet es aber, dass die Schwarzmeerflotte als Herzstück der Militärmacht auf der annektierten Krim nicht sicher vor Angriffen ist.

+++ Kiew zu Moskaus Verhandlungsangebot: Erst Abzug aller Truppen +++

Nach wiederholten Angeboten Moskaus zu Verhandlungen im Krieg hat Kiew einen vollständigen russischen Truppenabzug als Voraussetzung dafür genannt. «Der einzige realistische Vorschlag sollte die sofortige Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine sein und der Abzug der russischen Streitkräfte von ukrainischem Gebiet», teilte der Sprecher des Außenministerium in Kiew, Oleh Nikolenko, am Sonntag mit. Er reagierte damit auf neue Äußerungen von Russlands Außenminister Sergej Lawrow, der das Angebot von Kremlchef Wladimir Putin an die Ukraine zu Verhandlungen bekräftigte.

Wenn Russland wirklich Verhandlungen wolle, müsse es aufhören, die Energieinfrastruktur des Landes zu zerstören, damit die Menschen im Winter nicht erfrören, sagte Nikolenko. Wer verhandeln wolle, dürfe auch nicht Wohnviertel in der Ukraine beschießen, 300 000 Reservisten mobilisieren für den Kampf und nicht - wie nun seit Samstag - Getreideausfuhren des Landes blockieren.

Lawrow werfe vor dem Hintergrund der Niederlage der russischen Armee Nebelkerzen, meinte der Diplomat. Solange Russland in der Ukraine Verbrechen begehe, könne die Antwort der Ukraine nur sein, dass die Schlacht auf dem Feld entschieden werde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte Gespräche mit Putin per Dekret ab.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte im Staatsfernsehen wie Lawrow die Bereitschaft zu Verhandlungen. Dabei sagte er zu der Frage, ob solche Angebote an die Ukraine nicht ein Zeichen von Schwäche seien, dass nur «starke Menschen» die Hand zum Frieden ausstrecken könnten. Peskow erklärte auch, dass es für solche Gespräche vor allem die Bereitschaft der USA brauche, Russlands Position anzuhören.

«Offensichtlich ist die entscheidende Stimme in Washington», sagt er. Russland wirft der Führung in der Ukraine vor, sie werde von den USA gesteuert. Zudem sieht der russische Machtapparat Washington wegen der milliardenschweren Waffenlieferungen als Kriegspartei.

+++ Baerbock: Moskau darf Sicherheit der Getreideschiffe nicht gefährden +++

Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland zur Einhaltung seiner Verpflichtungen aus dem Abkommen für ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer aufgefordert. «Millionen Menschen auf der Welt hungern, und Russland stellt erneut die Sicherheit von Getreideschiffen zur Disposition. Das muss aufhören», sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in Berlin. «Ob Familien in Libanon, Niger oder Bangladesch ihre nächste Mahlzeit bezahlen können, darf nicht von den Kriegsplänen des russischen Präsidenten abhängen.»

Baerbock verwies darauf, dass Dutzende Schiffe aktuell auf dem Weg seien, um Getreide aus der Ukraine in andere Länder zu bringen. «Wir fordern Russland auf, die Sicherheit dieser Schiffe nicht zu gefährden und seine Zusagen an die internationale Gemeinschaft wieder einzuhalten.» Seit Inkrafttreten des Abkommens im Sommer seien die Getreidepreise auf dem Weltmarkt endlich wieder auf ein erträgliches Niveau gefallen, betonte Baerbock mit Blick auf die Ukraine.

Bundesaußenminister Annalena Baerbock. (Bild: Reuters)
Bundesaußenminister Annalena Baerbock. (Bild: Reuters)

+++ IAEA schweigt zu Inspektionen in der Ukraine wegen Bomben-Vorwurfs +++

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich am Wochenende zunächst nicht über die eigentlich geplanten neuen Inspektionen in der Ukraine geäußert. IAEA-Chef Rafael Grossi hatte am Donnerstag bekräftigt, dass Inspekteure auf Einladung ukrainischer Behörden noch im Laufe der Woche zwei Standorte überprüfen wollten, an denen nach russischen Vorwürfen an einer «schmutzigen Bombe» gearbeitet werde. Ein IAEA-Sprecher ging am Sonntag nicht auf Fragen ein, wie es um diese Mission steht. Er verwies lediglich auf die Mitteilung von Donnerstag.

Ziel der geplanten Kontrollbesuche ist es nach Angaben der IAEA, mögliche nicht deklarierte nukleare Aktivitäten und Materialien im Zusammenhang mit der Entwicklung «schmutziger Bomben» aufzuspüren. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, an einer solchen atomar verseuchten Bombe zu arbeiten. Die Regierung in Kiew wolle «die Spuren des Baus einer "schmutzigen Bombe" verwischen». Er wisse auch in etwa, wo der Bau stattfinde. Kiew hat die Vorwürfe entschieden dementiert und um eine IAEA-Mission gebeten.

Eine «schmutzige Bombe» besteht aus radioaktivem Material, das mit konventionellem Sprengstoff freigesetzt wird. Im Unterschied zu einer Atombombe kommt es zu keiner nuklearen Kettenreaktion. Die Atomenergiebehörde in Wien kontrolliert regelmäßig zivile Nuklearanlagen in der Ukraine und auf der ganzen Welt, um sicherzustellen, dass kein spaltbares Material für militärische Zwecke missbraucht wird.

+++ Militärexperte: Russische Offensivfähigkeit in der Ukraine gebrochen +++

Desolate Truppenmoral und Waffenmangel stellen Russland im kommenden Winter in der Ukraine nach Einschätzung eines Militärexperten vor große Probleme. «Auch ohne Einwirkung der Ukrainer wird der Winter eine große Herausforderung für die Russen», sagte Niklas Masuhr, Forscher am angesehenen Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. «Für die Russen geht es noch darum, sich über den Winter einzugraben. Die Truppen sind in so schlechtem Zustand, dass nicht klar ist, ob sie das schaffen.»

Die Versorgung der Truppen an der Front werde im Winter schwerer, das drücke weiter auf die Moral unter den Soldaten, die schon am Boden liege. «Die russische Offensivfähigkeit in der Ukraine ist gebrochen, weitere Vorstöße sind eher unwahrscheinlich», sagte er. «Russland hat auf Defensivmodus geschaltet.» Gleichzeitig gebe es keine Anzeichen, dass die jüngste Terrorkampagne mit Raketen- und Drohnenangriffen die Ukrainer eingeschüchtert habe oder ihnen der Schwung ausgehe.

(Symbolbild: Metin Aktas/Anadolu Agency via Getty Images)
(Symbolbild: Metin Aktas/Anadolu Agency via Getty Images)

Er sehe täglich Berichte von mobilisierten russischen Truppen, die sich weigerten, in den Kampf zu gehen, und von Kommandeuren, die Untergebene mit Waffengewalt an die Front zwingen müssten. In den Verbänden fehle es an Zusammenhalt, weil die Truppen mittlerweile zusammengewürfelt seien, teils mit regulären Soldaten, teils mit Häftlingen und anderen jungen und alten Zwangsrekrutierten. «Mit so einem Flickenteppich kann man sich verteidigen, aber Offensiven stellen höhere Anforderungen an Ausbildung und Zusammenhalt.»

Zudem gingen bei den Russen die Präzisionswaffen zur Neige. Ihnen fehle westliche Mikroelektronik für die weitere Produktion, die die Regierung auch über Schwarzmärkte nicht im nötigen Umfang und zu bezahlbarem Preis besorgen könne. Gleichzeitig stärkten westliche Waffenlieferungen die Ukraine. «Bei den Ukrainern geht die Kurve der Leistungsfähigkeit hoch, bei den Russen runter», sagte Masuhr.

+++ Moskau blockiert ukrainische Getreideausfuhr +++

Russland blockiert Getreideexporte aus der Ukraine wieder, doch die Vereinten Nationen geben die Hoffnung auf einen Erhalt der Vereinbarung über die Schiffstransporte nicht auf. «Wir stehen mit den russischen Behörden in dieser Sache in Kontakt», sagte ein UN-Sprecher am Samstag in New York. Die Getreideausfuhr über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen sichere Millionen von Menschen weltweit den Zugang zu Brot. «Es ist unerlässlich, dass alle Seiten jegliche Handlungen unterlassen, die das Getreideabkommen gefährden.»

Moskau setzte seine Zustimmung zu den Exporten am Samstag aus nach Drohnenangriffen auf Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol. Moskau verschärfe damit den Hunger in Welt, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er forderte einen Ausschluss Russlands aus der Zwanzigergruppe großer Industrie- und Schwellenländer (G20).

(Bild: Maxym Marusenko/NurPhoto via Getty Images)
(Bild: Maxym Marusenko/NurPhoto via Getty Images)

+++ EU-Chefdiplomat Borrell kritisiert erneute russische Getreideblockade +++

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Russlands erneute Blockade von ukrainischen Getreideexporten über das Schwarze Meer kritisiert. Die Entscheidung gefährde «die wichtigste Exportroute für dringend benötigtes Getreide und Düngemittel zur Bewältigung der durch den Krieg gegen die Ukraine verursachten weltweiten Nahrungsmittelkrise», schrieb der EU-Chefdiplomat am Sonntag auf Twitter. Die EU fordere Moskau dringend dazu auf, die Entscheidung rückgängig zu machen.

Russland hatte am Wochenende die Aussetzung eines im Juli unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossenen Abkommens verkündet. Es hatte die monatelange Blockade der ukrainischen Getreideausfuhren im Zuge des russischen Angriffskrieges beendet. Als Grund für die Aussetzung gab Russland Drohnenangriffe auf die Schwarzmeerflotte in der Stadt Sewastopol auf der 2014 von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim an.

+++ UN-Generalsekretär Guterres bekommt Post aus Moskau +++

Über die Aussetzung des Getreideabkommens informierte Russland offiziell UN-Generalsekretär António Guterres. Wegen Drohnenangriffen auf russische Schiffe aus dem geschützten Korridor im Schwarzen Meer könne Russland «die Sicherheit von zivilen Schiffen, die im Rahmen der oben genannten Initiative reisen, nicht garantieren», schrieb der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja an Guterres. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Auch Amir Abdulla, der UN-Koordinator für die Ausfuhr des ukrainischen Getreides, wurde von russischer Seite informiert. Nach seinen Angaben durchquerten am Samstag neun Schiffe den am Rahmen des Deals eingerichteten Seekorridor.

Wegen der Angriffe setze Moskau das Abkommen vom Juli «auf unbestimmte Zeit» aus. Zudem beantragte Russland in der Angelegenheit eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates für Montag, wie aus Kreisen des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen verlautete. Der Getreidedeal war zunächst für vier Monate bis November geschlossen worden. Moskau hatte das Abkommen zuletzt immer wieder kritisiert, weil es sich durch Sanktionen des Westens im Zuge seines Krieges gegen die Ukraine bei den eigenen Getreideexporten ausgebremst sieht.

+++ Selenskyj: Der Kreml entscheidet über Hunger in der Welt +++

Schon seit September verzögere Russland die gemeinsam mit den UN, der Türkei und der Ukraine durchgeführten Kontrollen von Schiffen vor Durchfahrt durch den Bosporus, sagte Selenskyj. Dort steckten 176 Schiffen mit etwa zwei Millionen Tonnen Getreide im Stau. «Warum kann eine Handvoll Personen irgendwo im Kreml entscheiden, ob es Essen auf den Tischen der Menschen in Ägypten oder in Bangladesch geben wird?»

Präsident Wolodymyr Selenskyj (Bild: Getty Images)
Präsident Wolodymyr Selenskyj (Bild: Getty Images)

Nötig sei eine starke Reaktion der Vereinten Nationen, aber auch der G20. «Russland gehört nicht in die G20», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Moskau blockiere unter einem Vorwand die Transporte, «die Lebensmittelsicherheit für Millionen Menschen bedeuten», kritisierte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba.

US-Präsident Joe Biden nannte das russische Vorgehen am Samstag empörend und betonte, dass es für mehr Hunger auf der Welt sorgen werde. «Russland setzt Nahrungsmittel erneut als Waffe in dem Krieg, den es begonnen hat, ein», kritisierte US-Außenminister Antony Blinken. Er rief die russische Regierung dazu auf, wieder die Vereinbarung zur sicheren Passage ukrainischer Getreidetransporte einzuhalten.

+++ Angriff auf russische Schiffe in Sewastopol +++

Für die nächtlichen Angriffe auf Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim machte Russland die Ukraine verantwortlich. Sie sei dabei von britischen Instrukteuren unterstützt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Bei dem Angriff wurden nach Moskauer neun fliegende Drohnen eingesetzt und sieben Schwimmdrohnen - unbemannte ferngesteuerte Boote. Sie seien alle abgeschossen worden. Den offiziellen Angaben nach wurden das Minenräumboot «Iwan Golubez» und einige Hafenanlagen beschädigt. Videoaufnahmen, die angeblich den Angriff zeigen, legen aber nahe, dass noch mehr Schiffe getroffen worden sein könnten.

Ungeachtet der Kämpfe tauschten beide Seiten am Samstag erneut jeweils 50 Kriegsgefangene aus. Damit seien seit Kriegsbeginn mehr als 1000 ukrainische Gefangene heimgeholt worden, sagte Selenskyj.

+++ Ukrainischer Botschafter gegen Asyl für Kriegsdienstverweigerer +++

Der neue ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, hat vor der Aufnahme russischer Kriegsdienstverweigerer gewarnt. «Es wäre falsch von Deutschland, russische Deserteure aufzunehmen», sagte der der «Bild am Sonntag». Er nannte diese Russen ein Sicherheitsrisiko.

Die Flüchtlinge vor der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung seien «junge Männer, die nichts bereuen», sich aber vor dem Militärdienst drücken wollten, sagte der Makeiev. Die Bundesregierung hatte Mitte Oktober erklärt, die Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zur Aufnahme russischer Kriegsdienstverweigerer werde aktuell überprüft.