Vorsicht Grapefruit: Warum die Zitrusfrucht nicht nur gesund ist

Sie macht schlank, sie macht schön, sie zählt zu den beliebtesten Vitamin-Boostern überhaupt: Für viele gesundheitsbewusste Esser ist die Grapefruit kaum mehr von ihrer Speisekarte wegzudenken. Doch beim Genuss der bittersauren Frucht ist Vorsicht angesagt.

Denn wie mehrere Studien zeigten, kann das Flavonoid Naringenin, das im Magen entsteht, wenn der in Grapefruits enthaltene Bitterstoff Naringin im Magen gespalten wird, die Wirkung zahlreicher Medikamente beeinflussen – und das gleich in zweifacher Hinsicht.

Naringenin hemmt nämlich einerseits die Enzyme, die für den Abbau von Medikamenten in unserem Körper verantwortlich sind und kann so eine Überdosis verursachen, andererseits kann es die Wirkung von Medikamenten aber auch abschwächen, indem es das Enzym hemmt, das für den Transport von Stoffen vom Darm in den Blutkreislauf verantwortlich ist. Ergo: Die Kombination Grapefruitsaft/Medikamente kann dazu führen, dass wir entweder zu viel oder zu wenig von den Wirkstoffen abbekommen.

Zu den betroffenen Medikamenten zählen neben Herzmitteln und Antibiotika unter anderem auch Immunsuppressiva, Schmerzmedikamente, Potenzmittel, Antidepressiva, Blutdrucksenker und Krebsmittel. Auch die Wirkung von Antiallergika kann betroffen sein – und in vielen Fällen reicht bereits ein 200 ml-Glas Saft am Tag aus, um den “Grapefruit-Effekt” auszulösen.

Nicht korrekt ist allerdings das hartnäckige Gerücht, Naringenin würde die Wirksamkeit der Antibabypille verringern. Denn die Pille zählt zu den Medikamenten, deren Wirkung durch Grapefruitsaft (wenn überhaupt) verstärkt wird: Naringenin erhöht den Spiegel des Pillen-Wirkstoffs Estradiol im Blut – unerwartete Schwangerschaften unter Grapefruit-Fans sind also nicht zu erwarten.

Bild: Rex Features