Warum nennt man erfolgreiche Filme eigentlich "Blockbuster"

An der Kinokasse erfolgreiche Filme nennt man seit Jahrzehnten "Blockbuster". Doch warum ist dem so, angesichts der Tatsache, dass der Begriff einst Angst einflößte.

Egal ob Thriller, Action-Movie, Horrorstreifen oder Liebeskomödie, wenn ein Film viele Leute ins Kino lockt, bezeichnet man ihn
Egal ob Thriller, Action-Movie, Horrorstreifen oder Liebeskomödie, wenn ein Film viele Leute ins Kino lockt, bezeichnet man ihn "Blockbuster". (Symbolbild: Getty Images)

An Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten kramen die Programmverantwortlich immer wieder mal in ihrem Filmarchiv, um den ein oder anderen Klassiker oder auch eine Free-TV-Premiere auszustrahlen.

Bei manchen Streifen rollt man dabei genervt die Augen, aber hie und da sind auch wahre "Blockbuster" dabei. Aber warum nennt man manche Filme eigentlich "Blockbuster"?

Mit dem Begriff "Blockbuster" bezeichnet man Filme, die an den Kinokassen jede Menge Geld eingespielt haben oder, so wie früher, bei TV-Ausstrahlung die Leute von der Straße und vor den Fernseher gelockt haben, quasi die Straße leergefegt haben, weswegen man solche Filme auch Straßenfeger oder auf englisch "Blockbuster" bezeichnete.

Einst machte ein "Blockbuster" den Leuten schreckliche Angst

Manche Filme werden sofort zum Blockbuster, man denke da nur an die "Avenger"- oder die "Harry Potter"-Filmreihe, andere wiederum tun sich zunächst an der Kinokasse schwer, werden dann aber dank einer Golden-Globe- und/oder Oscar-Auszeichnung dann doch noch mit Verspätung zu einem Kassenschlager.

Den Traum, mit einer Filmproduktion einen "Blockbuster" zu landen, träumen die großen Filmstudios in Hollywood und auch sonst auf der Welt allerdings erst seit den 1950er-Jahren.

Zuvor war der Begriff "Blockbuster" eher negativ behaftet und gefürchtet. Im Zweiten Weltkrieg nannte man riesige Fliegerbomben, die, einmal angeworfen, auf einen Schlag einen ganzen Häuserblock dem Erdboden gleichmachen konnten, einen "Blockbuster", abgeleitet vom Englischen "to bust a block".

Ein Lancaster Bomber der britischen Royal Air Force. Mit ihnen wurden im Zweiten Weltkrieg riesige Fliegerbomben abgeworfen, die ganze Häuserblöcke zerstören konnten, sogenannte
Ein Lancaster Bomber der britischen Royal Air Force. Mit ihnen wurden im Zweiten Weltkrieg riesige Fliegerbomben abgeworfen, die ganze Häuserblöcke zerstören konnten, sogenannte "Blockbuster". (Bild: Getty Images)

Schon wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sollte sich die Bedeutung des Begriffs "Blockbuster" aber ziemlich schnell ins Positive wandeln. Und so wurde aus einer zerstörerischen Bombe ein Filmerfolg, der beim Publikum wie eine Bombe einschlug.

Nicht nur in der Filmbranche gibt es "Blockbuster"

Und eines hat sich seit den 50er-Jahren und Klassikern wie "Ben Hur" bis zu den computeranimierten Kinohits wie "Matrix", "Avengers" oder "Avatar" nicht geändert. Wichtig ist, dass sich an den Kinokassen lange Schlangen von Menschen bilden, die den Film unbedingt sehen wollen, am besten um den ganzen Häuserblock.

Zwar verbinden die allermeisten den Begriff "Blockbuster" mit Kinofilmen, er hat aber auch schon Einzug in andere Bereichen gefunden. So gibt es auch "Blockbuster"-Ausstellungen, die zahlreiche Besucher anlocken, wie z.B. die berühmte "Körperwelten"-Ausstellung. Und auch in der Pharma-Industrie gibt es "Blockbuster", damit bezeichnet man Medikamente, die besonders viel Geld in die Unternehmenskasse spülen, wie zuletzt die Corona-Impfstoffe.