Wetter: Wie winterlich wird der Advent?

Der Winter schleicht sich auf leisen Sohlen heran. In den kommenden Tagen wird es immer kälter. In den Mittelgebirgen gab es in den vergangenen Tagen bereits kräftige Schneefälle mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen. Auf dem Feldberg im Schwarzwald liegen aktuell schon knapp 80 cm Schnee. Am 1. Adventswochenende könnte es dann auch bis in tiefe Lagen Schnee geben. Besonders am Sonntag wird es spannend. Dann setzen aus Westen Niederschläge ein und die fallen vielfach bis ganz runter als Schnee. In der Nacht zum Montag kann es dann in der Mitte und im Süden zu einer geschlossenen Schneedecke kommen. Montagmorgen könnte das im Berufsverkehr für Probleme sorgen. Setzt sich der Winter fest?

Wintereinbruch im Taunus (Bild: Jan Eifert / dpa – Bildfunk)
Wintereinbruch im Taunus (Bild: Jan Eifert / dpa – Bildfunk)

„Teils, teils. Er kann sich zumindest im Flachland nicht so richtig entscheiden. Die ersten Flocken die auch mal liegen bleiben könnten dürften in den nächsten Tagen vom Himmel kommen. Besonders am Sonntag und in der Nacht auf Montag erreicht uns aus Nordwesten ein umfangreiches Niederschlagsgebiet und dann kann es bis in tiefe Lagen eine Schneedecke geben. Sie wird aber nicht lange Bestand haben, denn ab Montag wieder es wieder wärmer. Im Flachland werden Temperaturen bis 8 oder 9 Grad erreicht. Doch schon zum zweiten Advent könnte es erneut markant kälter werden und bis in die Niederungen schneien. Ab 500 bis 600 Meter dürfte es dagegen richtig dick weiß werden. Dort fällt fast durchweg Schnee. Nur zeitweise kann es dort auch mal Schneeregen oder nur Regen sein“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

So geht es in den nächsten Tagen weiter:

Donnerstag: 0 bis 6 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, nach Westen und Süden einzelne Schneeschauer
Freitag: minus 1 bis plus 5 Grad, überwiegend freundlich, im Süden am Alpenrand weitere Schneefälle, sonst trocken
Samstag: minus 1 bis plus 4 Grad, mal Sonne, mal Wolken und meist trocken
Sonntag (1. Advent): minus 3 bis plus 7 Grad, erst freundlich, dann aus Nordwesten Schnee- und Regenfälle, bis in tiefe Lagen vorübergehend eine Schneedecke
Montag: 2 bis 8 Grad, Milderung und immer wieder Regen, Schnee erst ab 500 bis 600m
Dienstag: 3 bis 9 Grad, mal Sonne, mal Wolken, dazwischen Regen, in den Hochlagen meist Schnee
Mittwoch: 3 bis 7 Grad, erst aus Westen neuer Regen, dann zum Abend kälter und wieder Schnee bis in tiefe Lagen
Donnerstag: minus 2 bis plus 4 Grad, Mix aus Sonne, Wolken und Schneeschauern
Freitag: minus 1 bis plus 4 Grad, mal Sonne, mal Wolken und immer wieder Schnee oder Schneeregen
Samstag: minus 3 bis plus 3 Grad, teils kräftiger Schneefall bis in tiefe Lagen
Sonntag (2. Advent): minus 4 bis plus 2 Grad, winterlich kalt und zeitweise Schneeschauer

In den nächsten Tagen kann es zum Wochenende hin leichten, stellenweise auch mäßigen Nachtfrost geben. Das könnte besonders für die Eiswein-Winzer spannend werden. Ab minus 7 Grad kann diese spezielle Weinsorte geerntet werden. Am Sonntagmorgen könnte das gegebenenfalls in einigen Weinbaugebieten erreicht werden. „Damit wäre dann regional eine sehr frühe Eisweinlese möglich“ sagt Jung.

Gibt es weiße Weihnachten?

Diese Frage bekommen Meteorologen bereits ab Oktober gestellt. Eine Wetterprognose für einen so langen Zeitraum ist einfach nicht möglich. Klassische Wetterprognosen gehen bis maximal 10 Tage und selbst dann befinden wir uns schon im Trendzeitraum. Wirklich verlässlich sind Prognosen nur bis maximal zum 5. Tag.

Klimatrends versuchen hingegen vorherzusagen, wie ein Monat werden könnte. Der Dezember soll demnach leicht zu warm ausfallen. Das sagt uns immer noch nicht, wie das Wetter genau am 24.12., 25.12. oder 26.12. sein wird. Wir können die Statistik bemühen: Weiße Weihnachten gab es im Flachland das letzte Mal deutschlandweit im Jahr 2010. In der Regel liegt die Wahrscheinlichkeit für Schnee zum Fest in den Niederungen bei 10 bis 15 Prozent, in den Mittelgebirgen ist die Wahrscheinlichkeit mit 40 bis 50 Prozent etwas höher. Die Zugspitze hat eigentlich immer Schnee zum Fest.

Dann gibt es da noch das berüchtigte Weihnachtstauwetter. Das ist eine recht milde Wetterlage, die sich häufig um die Weihnachtstage einstellt und Tauwetter bringt. Zumindest startet der Dezember recht winterlich. Verglichen mit den vergangenen Jahren liegt in den Mittelgebirgen und Alpen bereits jetzt schon reichlich Schnee und in den nächsten 7 bis 10 Tagen wird dort auch noch einiges dazukommen. Im vergangenen Jahr und auch im Jahr davor waren die Alpenpisten oftmals bis nach Weihnachten noch grün! Das ist dieses Jahr schon mal anders.

Im Video: Schneesturm auf dem Schulweg