Wirtschaftsweise hält Rating-Senkung wegen Frankreich-Wahl für möglich

Angesichts des Erfolgs des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) in Frankreich schließt die Chefin der so genannten Wirtschaftsweisen eine Verschlechterung der Bonität des Landes nicht aus. (Tobias SCHWARZ)
Angesichts des Erfolgs des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) in Frankreich schließt die Chefin der so genannten Wirtschaftsweisen eine Verschlechterung der Bonität des Landes nicht aus. (Tobias SCHWARZ)

Angesichts des Erfolgs des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) in Frankreich schließt die Chefin der so genannten Wirtschaftsweisen eine Verschlechterung der Bonität des Landes nicht aus. "Ich kann mir weitere Herabstufungen als Begleiterscheinungen eines RN-Siegs vorstellen", sagte die Ökonomin Monika Schnitzer am Montag dem "Spiegel".

"Die Ratings beziehen ja mit ein, für wie verlässlich die Haushaltspolitik gehalten wird", sagte Schnitzer. "Da könnten die Agenturen angesichts der teuren Pläne des RN skeptisch werden - auch wenn die Fundamentaldaten noch gut sind."

Schon kurz vor der Europawahl hatte die Ratingagentur Standard and Poor's ihre Bewertung von Frankreich gesenkt und dabei auf das Defizit und die Staatsverschuldung des Landes verwiesen. Sorgen, die Wahl könne Ausgangspunkt einer neuen Eurokrise werden, wies Schnitzer jedoch zurück.

Frankreich werde "kein zweites Griechenland werden", sagte die Ökonomin, die auch Ko-Vorsitzende des deutsch-französischen Rates der Wirtschaftsexperten ist. "Dafür ist es wirtschaftlich zu stark."

pw/mid