Wo Bakterien und Pilze zu Hause sind

...da wohnen auch Sie! In Handtüchern, auf Fernbedienungen oder im Staubsauger können sich gefährliche Keime verbergen.

Gerade in der aktuellen EHEC-Diskussion geht es immer wieder um das Thema Hygiene. Erwiesenermaßen reduziert regelmäßiges und gründliches Hände waschen eine Ansteckung mit Bakterien oder Viren um ein Vielfaches. Aber nicht alle Keime holt man sich von anderswo - manche lauern auch in der eigenen Wohnung. Was tun? Wo Leben ist, da sind auch Bakterien, das wird man nicht ändern können. Aber damit diese nicht zu gefährlichen Krankheitserregern werden, sollten wir die hygienischen Zustände bei uns zu Hause im Auge behalten. Denn der größte Feind von fiesen Erregern ist die Sauberkeit. Desinfektionsmittel brauchen Sie nur im Ausnahmefall, wichtiger sind Häufigkeit und Gründlichkeit bei der Reinigung.

Bild: thinkstock
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Handtücher und Badetücher

Was würden Sie sagen, wo sich im Bad die meisten Bakterien befinden? In der Toilette? Fast alle Power-Reiniger fürs Bad konzentrieren sich auf diesen Ort. Klar ist Sauberkeit hier sehr wichtig. Aber auch in Waschbecken, Duschbecken, Badewanne oder auf Ablagen können sich Keime befinden. Wirklich überraschen wird es Sie vielleicht, wie viele Bakterien sich in ihren Handtüchern wohl fühlen. Ein feuchtes Badetuch, das oft benutzt und über einen längeren Zeitraum nicht gewechselt wird, kann massenhaft Keime enthalten, die Haut-Infektionen auslösen. Experten raten deshalb, Handtücher regelmäßig zu wechseln, mindestens jede Woche, besser aber alle drei bis vier Tage, und sie bei 60 Grad oder noch heißer zu waschen. Auch sollte jedes Familienmitglied ein eigenes Handtuch benutzen.

Bettwäsche und Decken
Ist es nicht wunderbar, das Gefühl zwischen frisch gewaschenen Laken zu liegen? Viele Menschen scheinen ihr Bedürfnis nach Sauberkeit im eigenen Bett aber hinter die Bequemlichkeit zu stellen, denn sie wechseln ihre Bettwäsche einfach zu selten. Paradiesische Bedingungen für Coli-Bakterien, Salmonellen und andere Mikroben, die sie selbst ins Bett bringen und dann jede Nacht mit Hautschüppchen und Schweiß füttern ... Natürlich wird man nicht gleich krank, wenn man die Bettwäsche mal einen Tag später abzieht, aber versuchen Sie möglichst einen wöchentlichen Turnus einzuhalten. Waschen Sie die Bettwäsche bei mindestens 60 Grad, denn bei Temperaturen unter 40 Grad überlegen die Erreger, und das tun sie übrigens auch im Trockner.

Bakterienschleuder Staubsauger
Auch im Teppich befinden sich unzählige Keime. Sie ernähren sich von Hautschüppchen, Krümeln und Tierhaaren. Und es gibt noch mehr schlechte Nachrichten: Darmbakterien und Allergie auslösender Milbenkot können bis zu zwei Monate im Staubsaugerbeutel überleben. Bei schlechter Abluft-Filterung oder übervollen Filterbeuteln werden sie dann in der Wohnung verteilt. Wechseln Sie häufig die Staubsaugerbeutel und Filter, und viel genutzte, hochflorige Teppiche sollten Sie regelmäßig in eine professionelle Teppichreinigung gebracht werden, vor allem, wenn Sie kleine Kinder haben, die auf dem Teppich krabbeln oder spielen.

Was kann man tun?
Grippeviren auf der Fernbedienung oder dem Telefon, Bakterienkolonien im Kühlschrank oder auf Putzschwämmen - Keime können sich an vielen Stellen in der Wohnung ansiedeln. Bieten Sie Ihnen Paroli, indem Sie regelmäßig sauber machen - mit viel warmem Wasser, einem handelsüblichen Putzmittel, sauberen Lappen und zum Schluss mit einem trockenen Tuch. Waschen Sie Ihre Küchenhandtücher möglichst oft und möglichst heiß, lassen Sie Putzschwämme und Lappen nicht feucht liegen und kaufen Sie regelmäßig neue. Lebensmittel sollten möglichst gut verpackt und kühl aufbewahrt werden. Wenn ein Familienmitglied krank ist, stellen Sie ein Desinfektionsmittel im Bad bereit, mit dem die Toilette nach Benutzung gereinigt wird. Kurz: Bleiben Sie sauber ...