Yates siegt am Jahrestag einer Tragödie
Am ersten Todestag von Gino Mäder haben die Edelhelfer von Tadej Pogacar den Doppelsieg bei der Tour de Suisse perfekt gemacht. Beim traditionellen Radsport-Härtetest zwei Wochen vor Beginn der Tour de France verteidigte der Brite Adam Yates vom UAE Team Emirates im abschließenden schweren Zeitfahren die Gesamtführung vor seinem portugiesischen Kollegen Joao Almeida.
Den Tagessieg beim Kampf gegen die Uhr über 15,7 km und 900 Höhenmeter Anstieg von Aigle nach Villars-sur-Ollon sicherte sich Almeida mit neun Sekunden Vorsprung auf Yates. Die beiden UAE-Fahrer hatten auf den abschließenden vier Etappen der Rundfahrt jeweils einen Doppelsieg gefeiert.
In der Gesamtwertung lag Yates, Tour-Dritter von 2023, 22 Sekunden vor Almeida. Platz drei ging an Mattias Skjelmose (Dänemark/+3:02 Minuten) vom Team Lidl Trek, der den früheren Tour-Champion Egan Bernal (Kolumbien/+3:12 Minuten) auf der Schlussetappe noch vom Podest verdrängt hatte.
Gedenken an Gino Mäder
Der slowenische UAE-Topstar Pogacar hatte im Mai den Giro d'Italia gewonnen. Seine Tour-Mannschaft, zu der auch der Kölner Nils Politt gehören dürfte, wird außergewöhnlich stark sein.
Gedacht wurde am Sonntag des im Vorjahr bei der Tour de Suisse auf der Abfahrt vom Albula-Pass fürchterlich gestürzten Schweizer Radprofis Mäder, der einen Tag später mit nur 26 Jahren im Krankenhaus von Chur gestorben war. "Ein Jahr schon ohne Dich, ein Jahr in der neuen Zeitrechnung, ein Jahr Schmerz", schrieb seine Mutter Sandra am Sonntag bei X.
Deutsche Profis spielten nach dem frühen Aus des auf der zweiten Etappe gestürzten Emanuel Buchmann keine Rolle im Kampf um den Gesamtsieg. Einzige deutsche Sieger in der Schweiz bleiben Ludwig Geyer (1934), Hennes Junkermann (1959 und 1962) sowie Jan Ullrich (2004), dessen zweiter Erfolg 2006 annulliert wurde. Bislang letzter Deutscher auf dem Podium war Tony Martin 2009.