"Zu hübsch für den Straßenverkehr" – Ungewöhnlicher Strafzettel in Uruguay hat Folgen

Kreativ oder unprofessionell? Die Reaktionen auf einen ungewöhnlichen Strafzettel, der von einem Verkehrspolizisten in Uruguay ausgestellt wurde, sind gespalten - die seiner Chefs jedoch eindeutig.

Auch so kann Social Media laufen: Ein Verkehrspolizist in Uruguay wurde jetzt vom Dienst suspendiert, weil seine Vorgesetzten durch Facebook von seinem ungenehmigten Gebrauch eines offiziellen Dokuments erfahren haben. Er hatte einer Autofahrerin zuvor einen Strafzettel für „übermäßige Schönheit auf öffentlichen Straßen“ ausgestellt. Das berichtete ABC.es am Dienstag.

Der Vorfall ereignete sich am 25. Mai in Paysandú (Uruguay). Dort stellte ein Verkehrspolizist einer Autofahrerin gegen 15 Uhr einen Strafzettel aus, auf dem er unter anderem den Namen der Frau, den genauen Ort und die Farbe des Autos eintrug. Als „Beobachtung“ gab er „leichtsinniges Fahren“ wegen „übermäßiger Schönheit auf öffentlichen Straßen“ an. Außerdem schrieb er „Ich liebe dich“ auf das Ticket.

Die Anmache blieb nicht ohne Konsequenzen

Die Lokalzeitung Diario El Telegraf – Paysandú hatte daraufhin ein Foto des Strafzettels auf Facebook gepostet. Dieses ging viral und wurde bisher mehr als 3000 Mal geteilt. Durch die Veröffentlichung bekamen auch die Vorgesetzten des Mannes die ungewöhnliche Aktion mit und zogen ihre Konsequenzen: Aktuell sei er vom Dienst suspendiert, möglicherweise verliere er deswegen sogar seinen Job.

Die Social-Media-Reaktionen auf den Strafzettel sind jedoch gespalten: Einige Facebook-User betrachten ihn als nette Geste und originelle Idee, ein Kompliment auszusprechen. Andere User stellen die Professionalität des Mannes in Frage und unterstützten seine Suspendierung. Einer der Kommentare spricht sich gegen die negativen Reaktionen auf den Strafzettel aus: „Sind wir wirklich so eine verbitterte Gesellschaft? […] Es ist eine schlechte Angewohnheit, absolut alles zu kritisieren“ – und ist damit einer der beliebtesten unter dem Foto.