Prognose für Mai: Wonnemonat oder Wetterdesaster?

Wie geht es weiter nach diesem verregneten Wochenende? Während der Wochenstart in weiten Teilen Deutschlands nicht sehr sonnig ausfällt, kommt zum Feiertag vermehrt die Sonne hervor. Im Monat Mai dürfen wir uns noch auf viele Tage mit bestem Ausflugswetter freuen.

Wird der Mai ein Wonnemonat? (Bild: dpa)
Wird der Mai ein Wonnemonat? (Bild: dpa)

Das Wochenende war wie angekündigt nass und kühl. Die Höchstwerte lagen am Samstag vielfach unter 10 Grad und dazu gab s 20 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Allergiker hat es gefreut, denn durch den Regen wurden die Pollen aus der Luft gespült. Doch wie geht es im Mai weiter? Müssen wir noch mal mit Frost rechnen? Wie wird das Wetter zum kommenden 1. Mai? Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net (www.wetter.net) hat die Antworten:

Wie wird das Wetter am Maifeiertag – kann man Ausflüge planen?

Nachdem es in den letzten beiden Wochen das schöne Wetter immer unter der Woche gab und es pünktlich zum Wochenende immer nass und kühl wurde, dürfen wir uns nun zum 1. Mai glücklich schätzen. Die aktuellen Berechnungen gehen von einem sehr freundlichen Maifeiertag aus. Demnach scheint von Nord- bis Süddeutschland vielfach die Sonne vom Himmel. Zwar ziehen ab und zu auch ein paar Wolken vorüber, Regenschauer sind jedoch kaum zu erwarten. Damit steht einem Maiausflug zu Fuß oder mit dem Rad nichts im Wege. Die Höchstwerte erreichen im Norden 12 bis 16 Grad, südlich des Mains werden 16 bis 20 Grad erwartet.

Was sagt der Langfristtrend zum restlichen Mai? Müssen wir dieses Jahr wieder die Eisheiligen fürchten?

Zunächst mal: Was sind überhaupt die Eisheiligen? Die Eisheiligen sind Gedenktage von Heiligen: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie. Sie liegen im heutigen Kalender zwischen dem 11. und 15. Mai. Die Eisheiligen sind eine sogenannte meteorologische Singularität. Oftmals ist es so, dass man um diesen Zeitraum herum noch mal mit Kaltlufteinbrüchen aus Norden rechnen muss, die dann zu Nachtfrösten führen.

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Allerdings gilt es noch ein kleines wichtiges Detail zu beachten: Im Jahr 1582 wurde die gregorianische Kalenderreform durchgeführt. Dadurch hat sich alles um 11 bis 12 Tage verschoben. Nach dem alten Kalender wären die Eisheiligen also heutzutage erst zwischen dem 23. und 27. Mai dran. Tatsächlich haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass Tage mit kalter Nord- bzw. Nordostwetterlage vom 21. bis 23. Mai, also 9 Tage nach den Eisheiligen, wetterstatistisch am häufigsten auftreten.

Insgesamt sehen die Langfristtrends einen überwiegend warmen Wonnemonat. Die Eisheiligen sind derzeit (noch) nicht in Sicht. In der ersten Maihälfte liegen die Temperaturen meist durchweg am Tag zwischen 13 und 23, 24 Grad. Die tieferen Werte sind dabei an der Nord- und Ostsee zu erwarten. Hier muss sich das Meerwasser erstmal vom langen Winter erholen und wieder aufwärmen.

Wie sieht der erste Trend für den Sommer aus?

Es liegt bereits ein erster Sommertrend vor. Die Kollegen vom amerikanischen Wetterdienst berechnen für mehrere Monate im voraus Wettertrends für die kommenden Monate. Sie kamen für den Sommer 2013 zum gleichen Ergebnis wie das Langfristmodell von wetter.net: Urlaub im westlichen Mittelmeerraum könnte diesen Sommer eine ziemlich kühle und feuchte Angelegenheit werden. Zudem wären Nord- und Ostsee diesen Sommer wettertechnisch gegenüber dem süddeutschen Raum bevorzugt.

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Für Deutschland sieht der Langfristtrend insgesamt einen völlig durchschnittlichen Sommer, weder zu warm, noch zu kalt. Auch beim Thema Regen sieht es gemittelt über die Monate Juni, Juli und August weder nach einem Regensommer wie 2011 noch nach einem Dürresommer wie 2003 aus. Allerdings gibt es innerhalb Deutschlands doch einzelne regionale Unterschiede in Sachen Niederschlag. So sieht der Langfristtrend im Juni und Juli im Süden eher mehr Niederschlag als üblich, während für die Regionen rund um Nord- und Ostsee eher weniger Niederschlag als normal berechnet wird.

Fazit: Nach diesen ersten Berechnungen lohnt sich Urlaub auf „Balkonien“ und wenn man innerhalb von Deutschland verreist, dann lohnt sich ein Besuch an Nord- und Ostsee eher als in den südlichen Landesteilen oder in den Alpen.

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