Windows 8 kommt – was ist neu?

Was bringt der neue Windows Store und müssen User jetzt umdenken? Schon jetzt wird Windows 8 von Fachleuten kontrovers diskutiert. Erscheinen soll das neue Betriebssystem 2012, der genaue Termin ist noch unbekannt. In Kalifornien, ganz in der Nähe von Los Angeles, gab Branchenriese Microsoft auf seiner Build-Konferenz nun erste handfeste Details zum neuen Betriebssystem bekannt.

Tiles, auf Deutsch: Kacheln, heißt das neue Zauberwort, wenn von Windows 8 die Rede ist. Diese bunten Tiles dominieren die neue Windows-Oberfläche. Sie sind groß und darauf ausgelegt per Fingertipp bedient zu werden. Ganz einfach, wie auf gängigen Smartphones, soll der Windows-User in Zukunft seine Anwendungen wie Bildergalerien, Wetteranzeige, Musik etc. mit dem Finger hin und her schieben können. Für Texteingaben kann der Anwender eine virtuelle Tastatur direkt auf dem Bildschirm aufrufen — und die ist sogar ergonomisch anpassbar. Wer das nicht möchte oder kein Touchscreen-fähiges Endgerät nutzt, kann das Betriebssystem natürlich wie bisher auch mit Tastatur und Maus bedienen.

Neben der neuen Touchscreen-Funktion hat das Kachelsystem auch den Vorteil, dass man mehrere Programme gleichzeitig im Blick behalten kann, indem man die gewünschte Anwendung ganz einfach zusätzlich neben das bereits geöffnete Programm zieht. So können Sie wie bisher mit Office arbeiten und nebendran zum Beispiel Twitter mit verfolgen. Oder Sie schauen Videos und haben daneben Ihren E-Mail-Eingang im Blickfeld.

In unseren derzeit gängigen Windows-Versionen spielt der Start-Button am linken unteren Bildschirmrand eine ganz entscheidende Rolle. Im sogenannten Startmenü findet man alle installierten Programme und gelangt unter anderem auch zur Systemsteuerung. Über die lassen sich bekanntermaßen zahlreiche Änderungen am Computer machen, sei es Programme löschen oder die Einstellungen der Hardware ändern. Im neuen Windows 8 kommt der klassische Startbutton nicht mehr vor. Dafür gibt es jetzt eine Bedienleiste am rechten Bildschirmrand. Dort finden Sie Einstellmöglichkeiten und können zum Beispiel auch Anwendungen miteinander kombinieren.

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Integrieren will Microsoft auch zahlreiche Apps. Vorgesehen sind bisher zum Beispiel ein Wetterprogramm, ein Fotoalbum, eine Umkreissuche, mit der Sie etwa Restaurants, Tankstellen oder Apotheken in Ihrer Nähe finden, eine Klaviertastatur und diverse Spiele. Und damit der Nachschub an Apps nicht ausgeht, baut das Redmonder Unternehmen auch gleich mal den Microsoft Store mit auf. Da gibt's dann, ähnlich wie bei Apple, jede Menge hübsche Anwendungen zum Runterladen. Manche kostenlos, manche kostenpflichtig. Der Nachteil: Alles, was nicht durch den App-Store auf den PC heruntergeladen wird, funktioniert auch nicht mit Windows 8. Damit behält Microsoft die volle Kontrolle über jegliche Software für die Anwender. Begründung: Man will den Qualitätsstandard des Betriebssystems sichern. Neu ist das allerdings nicht — Konkurrent Apple hat genau das ja schon vorgemacht.

Außerdem soll uns die enorme Geschwindigkeit vom neuen Windows 8 das Leben leichter machen. Angeblich sind dann die Zeiten vorbei, in denen man sich während der Computer hochfährt einen Kaffee holen konnte. Innerhalb von nur wenigen Sekunden soll das System startbereit sein. Und wenn mal nichts mehr geht am PC, soll es laut Microsoft möglich sein, mit nur einem Klick das System vollständig auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen — innerhalb von nur wenigen Minuten. Und damit auch all Ihre Daten nach dem Rücksetzen wieder da landen, wo sie vorher waren, will Microsoft sogenannte Cloud-Dienste nutzen. Ihre Daten werden dann — statt wie bisher auf der Festplatte — auf Datenbanken direkt im Internet gespeichert. Das hätte dann nicht nur den Vorteil, dass sich alles jederzeit wieder herstellen lässt, der Nutzer könnte auch von jedem Computer aus auf seine Anwendungen zugreifen. Außerdem würden Programme und persönliche Daten den Rechner nicht mehr ‚verstopfen' und somit die Geschwindigkeit belasten. Viele Nutzer sehen aber die Sicherheitsfrage bei dieser Methode nach wie vor kritisch.

Bis Windows 8 tatsächlich zu haben ist und in der fertigen Version auf unseren Computern läuft, werden noch etliche Wochen und Monate vergehen — mögliche Änderungen nicht ausgeschlossen. Aber eins steht schon jetzt fest: Mit Windows 8 steht uns eine Revolution in Sachen Betriebssystem bevor.

Wie sehen Sie das neue Betriebssystem von Microsoft? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.