Voll daneben: Zweitklässler im Rollstuhl wird auf Klassenfoto ausgegrenzt

Als eine kanadische Mutter das Klassenfoto ihres siebenjährigen Sohns Miles zugeschickt bekommt, trifft sie fast der Schlag: Der körperliche Unterschied zwischen dem behinderten Jungen und seinen Klassenkameraden wird auf dem Foto auf grausame Weise manifestiert.

Miles Belanger leidet an spinaler Muskelatrophie, einem Muskelschwund, der ihn an den Rollstuhl fesselt. Er besucht eine Grundschule in der Nähe von Vancouver und will natürlich auch auf dem Klassenfoto zeigen, dass er dazu gehört. Doch daraus wurde nichts. Miles lächelt zwar und lehnt sich in Richtung seiner Mitschüler. Die stehen und sitzen allerdings mit großem Abstand neben dem Jungen im Rollstuhl. Als sie dieses Bild zum ersten Mal gesehen habe, habe sie sich gefühlt, als hätte ihr jemand das Herz gebrochen, sagt seine Mutter Anne Belanger. „Kinder können grausam sein, aber hierfür sind Erwachsene verantwortlich, was die Sache noch schlimmer macht“, beschwerte sich Belanger beim lokalen Online-Magazin „The Province“. Don Ambridge, der Vater von Miles, fügte hinzu, für ihn sei das Schlimmste, dass sein Sohn auf dem Bild so glücklich aussieht. „Er ist immer noch sehr naiv, wenn es darum geht, wie ihn Menschen behandeln“.


Die Eltern entschieden, dass ihr Sohn das Foto nicht zu sehen bekommen sollte und kontaktieren Miles’ Grundschule und die verantwortliche Fotoagentur „Lifetouch“. Die Grundschule lenkte ein, schob aber alle Schuld dem Fotografen in die Schuhe. Dessen Agentur konnte erst nach langen Diskussionen dazu überredet werden, eine neue Aufnahme von der Klasse anzufertigen. Auf dem neuen Foto sitzt Miles dort, wo er hingehört: eingerahmt von seiner Lehrerin und einer Mitschülerin und ohne Rollstuhl – in der ersten Reihe.


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