2018: Das waren die besten Erfindungen des Jahres

Zahlreiche Erfindungen haben Tüftler und Entwickler im Jahr 2018 auf den Markt gebracht. Einige sinnvolle, die das Leben erleichtern. Und manche spannende, die Wissenschaft und Forschung vorantreiben. Das sind die Top 5 der wichtigsten Erfindungen 2018:

1. Autoteile aus dem Turbo-Drucker

In Zukunft können Autoteile einfach mit dem 3D-Drucker produziert werden. (Symbolbild: Getty Images)
In Zukunft können Autoteile einfach mit dem 3D-Drucker produziert werden. (Symbolbild: Getty Images)

3D-Drucker entlocken wohl niemandem mehr ein erstauntes “Oh!”. Doch Hewlett Packard hat 2018 den nächsten Schritt Richtung Zukunft gemacht. Der HP Metal Jet druckt nämlich Stahl. Während normale 3D-Drucker meist Kunststoffteile produzieren, die hohen Belastungen nicht standhalten können, fährt der Stahldrucker schwerere Geschütze auf. Seine Erzeugnisse sollen in der Fertigungsindustrie für Autos, Flugzeuge und medizinische Geräte eingesetzt werden.

In Sachen Technik setzt HP auf Schnelligkeit und verpasste dem Metal Jet eine Art Turboantrieb. Beim sogenannten Binder-Jet-Druck verteilen Druckköpfe Metallpulverschichten, die mithilfe eines Bindemittels verfestigt werden. Da die Druckköpfe extrem breit sind, kann der Metal Jet ein hohes Tempo vorlegen. Hitze sorgt dafür, dass der verklebte Metallstaub schließlich zu einem Stück verschmilzt.

Wer weiß? Vielleicht dauert es gar nicht mehr lange, bis Autos buchstäblich auf (Drucker-)Knopfdruck produziert werden.

2. Nahrungsergänzung für Honigbienen

Der probiotische Snack stärkt die Abwehrkräfte von Bienen. (Symbolbild: Getty Images)
Der probiotische Snack stärkt die Abwehrkräfte von Bienen. (Symbolbild: Getty Images)

Neben künstlich angelegten Monokulturen und Parasitenbefall zählt auch der Einsatz von Pestiziden zu den Hauptgründen für den dramatischen Rückgang der Bienenpopulation in Deutschland. Für unser Ökosystem spielen die fleißigen Insekten eine wichtige Rolle, denn sie halten es im Gleichgewicht. Und was macht man, wenn die Gesundheit durch Umwelteinflüsse angegriffen ist? Genau, gegensteuern. Menschen haben da im Laufe der Zeit eine beachtliche Bandbreite an Mittelchen, Pillen und Pülverchen entwickelt, die die Abwehrkräfte des Körpers stärken sollen. Das gibt es jetzt auch für Bienen.

Das US-Startup Seed hat eine Pastete aus Hefe, Sojamehl, Sirup und Probiotika kreiert, die den Bienen nun vor ihrem Einzug ins Winterquartier serviert wird. Die probiotischen Inhaltsstoffe sollen die Immunabwehr der Bienen stärken. Pestizide töten Bienen nicht notwendigerweise, doch sie machen die Insekten anfälliger für Krankheitserreger. Der Frühwinter-Imbiss sorgt dafür, dass die Bienen widerstandsfähiger werden.

Der probiotische Bienen-Snack wird derzeit in Kanada und Kalifornien getestet. Sollte sich der Erfolg bestätigen, will der Hersteller die Feldversuche ausweiten.

3. Kleiner Kumpel für kranke Kinder

“My Special Aflac Duck” steht an Krebs erkrankten Kindern während ihrer Therapiezeit zur Seite. (Bild: Aflac Inc.)
“My Special Aflac Duck” steht an Krebs erkrankten Kindern während ihrer Therapiezeit zur Seite. (Bild: Aflac Inc.)

Viele Kinder, die an Krebs erkrankt sind, haben Angst, die Kontrolle über ihr Leben völlig zu verlieren. Auch was genau bei der Behandlung passiert, ist für sie schwer zu verstehen. Die Therapiezeit dauert in der Regel 1.000 Tage. Eine lange und belastende Zeit. Der US-amerikanische Versicherungsriese Aflac stellt den kleinen Patienten deshalb einen plüschigen Begleiter zur Seite, der ihnen Sicherheit geben soll. “My Special Aflac Duck” wurde vom Robotik-Start-up Sproutel entwickelt und soll in Zukunft allen Kindern mit Krebsdiagnose kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Das knuffige Entchen bringt verschiedene hilfreiche Funktionen mit. Das Begleit-Set ermöglicht den Kindern, die Ente mit Chemotherapie “behandeln”, um zu lernen, wie die Behandlung abläuft. Auch das Ausdrücken von Gefühlen fällt erkrankten Kindern manchmal schwer. Das übernimmt nun die Robo-Ente. Emoji-Karten mit fröhlichem oder traurigem Gesicht werden gegen die Brust des Plüsch-Kumpels geklopft. Dies löst eine entsprechende Reaktion aus. Eine App lässt die Kinder in die virtuelle Welt der Ente eintauchen und bietet Ablenkung.

4. Intelligente Kontaktlinse

Die phototrope Kontaktlinse passt sich den jeweiligen Lichtverhältnissen an. (Symbolbild: Klaus Vedfelt/Getty Images)
Die phototrope Kontaktlinse passt sich den jeweiligen Lichtverhältnissen an. (Symbolbild: Klaus Vedfelt/Getty Images)

Mehr als ein Jahrzehnt dauerte es, um die lichtadaptive Transitionstechnologie mit den Eigenschaften herkömmlicher Kontaktlinsen zu kombinieren. Klingt schwierig, ist aber vor allem genial. Die phototropen Kontaktlinsen von Johnson & Johnson Vision passen sich nämlich unterschiedlichen Lichtintensitäten an.

Die Acuvue Oasys korrigiert nicht nur Fehlsichtigkeit, sondern reduziert auch Blendung, filtert blaues Licht und hat einen integrierten UV-Schutz. Sie ist die einzige Linse, die einen 100-prozentigen Schutz vor UVB-Strahlen bietet. Innerhalb von 45 Sekunden kann die clevere Linse abdunkeln. 90 Sekunden benötigt sie, um wieder klar zu werden, wenn sich die Lichtverhältnisse ändern.

5. Handprothese mit Minimotoren-Antrieb

Die Handprothese Bebionic ist mit Minimotoren in allen Fingern ausgestattet. (Bild: Ottobock)
Die Handprothese Bebionic ist mit Minimotoren in allen Fingern ausgestattet. (Bild: Ottobock)

Viele Tätigkeiten lassen sich einhändig nur schwer bewältigen. Das Bett neu beziehen zum Beispiel. Oder sich die Schnürsenkel zur Schleife binden. Wir benötigen dazu die Beweglichkeit all unserer Finger und des Handgelenks. Eine innovative Handprothese erleichtert eingeschränkten Menschen nun den Alltag.

Das britische Unternehmen Steeper hat eine Handprothese mit Kleinstmotoren ausgestattet. Und zwar jeden einzelnen Finger. Das sorgt für maximale Beweglichkeit und eine konstante Greifkraft. Dabei wiegt die myoelektronische Prothese Bebionic nur zwischen 400 und 600 Gramm. Genau wie eine natürliche Hand. Gesteuert wird sie durch winzige elektrische Signale im Körper. Diese werden durch Muskelkontraktionen erzeugt. Elektroden an der Prothese leiten das Signal an die Steuerungselektronik weiter. Vorsichtiges Greifen und kräftiges Zupacken sind gleichermaßen möglich. Die Prothese sorgt dafür, den Alltag wieder selbst bewältigen können. Ein wunderbarer Nebeneffekt ist die Steigerung des Selbstwertgefühls der Anwender.