40 Jahre alte Flaschenpost: Finderin und Absenderin treffen sich in Köln

Nach 40 Jahren hat Ingrid Winkelbach ihren Brief wiederbekommen.

Nach 40 Jahren hat Ingrid Winkelbach den Brief wiederbekommen, den sie bei einem Urlaub mit den Eltern auf Borkum als Flaschenpost ins Meer geworfen hatte. Judith Klein aus Bochum, die ihn im Oktober am Strand der Insel Ameland gefunden hatte, überreichte ihr den zerknitterten Zettel mit verschwommener blauer Schrift am Freitag im Restaurierungszentrum des Historischen Archivs der Stadt in Porz-Lind. Denn die Einrichtung hat eine Rolle dabei gespielt, dass die Absenderin des Briefs ausfindig gemacht werden konnte. Ingrid Winkelbach hatte 1976, als sie mit Nachnamen noch Müller hieß, die auf Deutsch und Englisch geschriebene Flaschenpost auf die Reise gegeben in der Hoffnung, daraus entstehe eine Brieffreundschaft. Schon allein aus der Bezeichnung „BRD“ und der Postleitzahl-Angabe „5000 Köln 30“ konnte Judith Klein schließen, dass es sich um ein älteres Schriftstück handeln musste. Sie veröffentlichte ein Foto davon auf ihrer Facebook-Seite, und der Post wurde 42.000 Mal geteilt, unter anderen von einer ehemaligen Nachbarin. Die gab an, die damals in Bocklemünd wohnhafte Absenderin sei verstorben. Von zwei Seiten bekam Judith Klein dann aber die Nachricht, dass die Schreiberin noch lebt und wo sie heute wohnt. Hier kommt das Stadtarchiv ins Spiel. Mitarbeiterin Iris Kausemann forschte in alten Unterlagen des Einwohnermeldeamts, die das Archiv seit Oktober 2015 betreut, und fand heraus, dass die Gesuchte seit ihrer Heirat einen anderen Nachnamen trägt und nach Jahren, die sie in Berlin und den USA verbracht hat, wieder in Köln lebt. Diese Information gab sie an Judith Klein weiter. Ingrid Winkelbach will Kopien für ihre Kinder machen Inzwischen war auch eine andere Frau, Britta Kasper aus Köln, auf den Facebook-Eintrag aufmerksam geworden und hatte Nachforschungen angestellt. Der in der Flaschenpost angegebene Name der Straße war ihr bekannt: Dort hatte ihre Mutter gewohnt, die mit einer Ingrid Müller befreundet gewesen war. Britta Kasper befragte die neuen Eigentümer des Hauses, in dem das Nachbarmädchen gewohnt hatte, und bekam von ihnen die neue Adresse. Flaschenpost-Empfängerin Judith Klein erfuhr also auch von ihr, wo sie sich melden musste, um sich als Finderin der Flaschenpost vorzustellen. „Ich habe mich gefreut, dass sich so viele Menschen bemüht haben“, sagte Winkelbach, die heute als Unternehmensberaterin und Mentalcoach arbeitet. An den ins Meer geworfenen Brief habe sie sich gar nicht mehr erinnert. Nun wolle sie Kopien davon für ihre Kinder machen, das Original rahmen lassen und bei sich zu Hause aufhängen....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta