63-jähriger Brite zeltet nach Zwangsräumung vor seinem ehemaligen Haus

Ein Mann, der nach 45 Jahren aus seinem Haus ausziehen musste, vermisst dieses so sehr, dass er zurückgekehrt ist, um davor zu zelten.

Weil er nach 45 Jahr aus seiner Wohnung ausziehen musste, lebt ein Brite nun in einem Zelt vor seinem alten Wohnhaus. (Symbolbild: Getty Images)
Weil er nach 45 Jahr aus seiner Wohnung ausziehen musste, lebt ein Brite nun in einem Zelt vor seinem alten Wohnhaus. (Symbolbild: Getty Images)

Gary Lambert, 63, wurde im Juni gezwungen, sein Haus mit drei Zimmern in Bristol zu verlassen, in dem er seit 1978 gewohnt hatte.

Dem Gabelstaplerfahrer wurde von der Stadtverwaltung eine Gemeinschaftsunterkunft angeboten, die jedoch nach eigenen Angaben drogenverseucht war und ihn an den Rand der Depression brachte.

Nur vier Tage, nachdem er aus seinem langjährigen Zuhause im Stadtteil Stockwood ausziehen musste, kehrte er zurück – und schlug sein Lager auf dem Rasen vor dem Haus auf.

Nach 45 Jahre aus Wohnung geworfen - Brite lebt nun im Zelt vor altem Haus

Seit drei Wochen lebt Gary Lambert nun in einem Ein-Mann-Zelt vor seinem alten Haus, kocht mit einem tragbaren Gasherd und lässt sich von seinen Nachbarn Tee bringen.

Er sagte: „Wir haben das Haus im Rahmen des Vorkaufsrechts gekauft und dann hat mein Vater es an den neuen Vermieter verkauft, der uns versprochen hat, dass wir für den Rest unseres Lebens hier bleiben können, wenn wir Miete zahlen und wir uns keine Sorgen machen müssten.“

„Wir haben keinen Vertrag unterschrieben, nur eine mündliche Vereinbarung, und die ist offensichtlich nicht rechtskräftig genug.“ Nach über vier Jahrzehnten wurde Lambert dann aufgefordert, seine Wohnung zu verlassen.

Die Zwangsräumung erfolgte am 7. Juni durch Gerichtsvollzieher und Gary musste abwarten, bis er rausgeschmissen wurde, bevor der Stadtrat von Bristol ihm eine Notunterkunft anbieten konnte.

Gary behauptet, dass niemand von der Stadtverwaltung das Gespräch mit ihm suchte, seit er die Unterkunft verlassen hat, obwohl er an einer Reihe von Vorerkrankungen wie Diabetes und COPD leidet.

Bruder und Nachbarn versorgen ihn mit Tee und Essen

Trotz der Herausforderungen, die das Leben in einem Zelt mit sich bringt, sei er froh, wieder in der Gesellschaft von alten Nachbarn und Freunden zu sein.

Gary fügte hinzu: „Sie kommen raus, um mit mir zu plaudern und bringen mir Mahlzeiten wie Cottage Pie und Schweinekoteletts mit Kartoffelpüree und Karotten.“

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„Mein Bruder wohnt nebenan und bringt mir Tee und Sandwiches und einer meiner Nachbarn hat mir ein Zelt geschenkt, in dem ich meine Sachen lagern kann.“

„Ich habe einen tragbaren Gasherd, auf dem ich Speck und solche Sachen zubereite. Ich werde hier solange bleiben, wie ich kann", so der 63-Jährige.

Wohnungssuche mehr als schwierig

Gary hat sich über HomeChoice, die Wohnungsvermittlungs-App der Stadt, für mehrere Wohnungen beworben, aber er sagt, dass er seit seinem Auszug aus der Unterkunft weder eine Antwort bekommen habe, noch jemand von der Stadt zu ihm gekommen sei, um mit ihm zu sprechen.

Aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme ist er nicht in der Lage zu arbeiten, und in einem Schreiben seines Hausarztes heißt es, dass er bald eine neue Wohnung benötigt, damit sich seine gesundheitlichen Probleme nicht verschlimmern.

Ein Sprecher des Stadtrats von Bristol sagte dazu: „Wenn jemand obdachlos wird und Unterstützung bei der Unterbringung benötigt, tun wir alles, was wir können, um sicherzustellen, dass eine Notunterkunft bereitgestellt wird, in der sie unterkommen können, während wir mit ihnen zusammenarbeiten, um eine dauerhafte Lösung zu finden.“

Wohnungskrise in Bristol

„Mit mehr als 19.000 Haushalten, die im Wohnungsregister eingetragen sind, und mehr als 1.200, die vorübergehend untergebracht sind, leidet Bristol nach wie vor unter einer sich verschärfenden Wohnungskrise.“

„Die Verwaltung unternimmt alle Anstrengungen, um diese zu lindern, indem sie Wohnungen baut und sicherstellt, dass bezahlbarer und sozialer Wohnraum in diese Entwicklungen einbezogen wird", so der Stadtratssprecher.

Jimmy Nsubuga

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