"In aller Freundschaft": Slogan geklaut? MDR verklagt Linkspartei wegen Wahlplakat

"In aller Freundschaft" gehört zu den populärsten Produktionen des MDR. Weil die Linkspartei die Worte des Titels in einem Wahlplakat verwendet, klagt der Sender. Die Partei verweist darauf, dass es sich um eine alltägliche Formulierung handelt. (Bild, von links: Andrea Kathrin Loewig, Thomas Rühmann, Bernhard Bettermann) (Bild: MDR/Saxonia/Tom Schulze)

Die Linkspartei wirbt im Wahlkampf für die sächsischen Landtagswahlen mit dem Slogan "In aller Freundschaft". Der MDR sieht darin eine unrechtmäßige Verwendung des Titels seiner beliebten Arztserie - und klagt.

"In aller Freundschaft: Jede Klinik zählt". Dass die Linkspartei sich für die Gewährleistung einer erschwinglichen Gesundheitsversorgung einsetzt und Schließungen weiterer Krankenhäuser verhindern möchte, versucht sie den Wählerinnen und Wählern Sachsens mit diesem Slogan zu vermitteln. "In aller Freundschaft" ist allerdings auch der Titel einer populären, vom MDR produzierten Arztserie. Der Sender sieht seine Urheberrechte verletzt und hat eine Unterlassungsklage eingereicht.

Die sächsische Linkspartei reagiert auf die Klage "verwundert", wie es Wahlkampfleiter Lars Kleba gegenüber der Deutschen Presse-Agentur formulierte. "Aus unserer Sicht lässt sich aus dem Plakatmotiv nicht der Eindruck ableiten, dass der MDR uns im Wahlkampf unterstützen würde", so Kleba. Außerdem sei der Ausdruck Teil des alltäglichen Sprachgebrauchs.

Bei der Serie "In aller Freundschaft" handelt es sich um eine der erfolgreichsten Produktionen des MDR. Die Geschichten rund um die Ärztinnen und Ärzte der "Sachsenklinik" wie Dr. Roland Heilmann (Thomas Rühmann) und Dr. Kathrin Globisch (Andrea Kathrin Loewig) werden bereits seit 1998 ausgestrahlt.