Anglerfisch an US-Küste angespült: Nur wenige Menschen haben ihn bisher gesehen
An der Küste des US-Bundesstaates Oregon wurde ein extrem seltener Tiefseefisch angespült
An einem Strand in den USA wurde ein extrem seltener Tiefseefisch angespült: ein Anglerfisch. Umgangssprachlich wird er auch als "Fußballfisch" bezeichnet.
Dabei handelt es sich um eine Art, die zwar bereits 1837 erstmals beschrieben wurde. Bis heute gibt es aber kaum Informationen dazu, wie sich die Tiere in ihrem fernen Lebensraum verhalten.
Peitschenangler in Oregon angespült
Tiefseeanglerfische leben in bis zu vier Kilometer Tiefe unterhalb der Wasseroberfläche. Dort herrscht absolute Finsternis und großer Druck. Nur sehr selten werden sie an Land gespült – wie kürzlich an einem Strand im US-Bundesstaat Oregon.
Darüber berichtet das Seaside Aquarium auf Facebook, ein Aquarium aus der Gegend. Demnach wurde der tote Fisch am vergangenen Samstag entdeckt. Es soll sich weiterhin um einen Himantolophus sagamius handeln – einen Pazifischen Peitschenangler, eine Gattung der Anglerfische.
Leuchtende Angel lockt Beute an
Laut dem Aquarium handelt es sich um eine sehr seltene Sichtung, insgesamt sollen bislang nur 31 Exemplare dokumentiert worden sein – unter anderem in Neuseeland, Japan, Russland oder Chile. Noch nie aber an der Küste Oregons.
Über die Tiefseefische ist wenig bekannt. Die Ausnahme: ihr Jagdverhalten. Anglerfische besitzen eine kurze, charakteristische Angel, die an ihrer Kopfoberseite entspringt. Darauf sitzt ein Leuchtorgan, auf dem symbiontische Bakterien leben, die eine Biolumineszenz erzeugen können – sie leuchten also.
Damit locken Anglerfische in der Dunkelheit Beuteorganismen an. Sie sind dabei nicht wählerisch, sie fressen alles, was in ihr Maul passt.
Erste Art wurde 1837 beschrieben
Laut dem Senckenberg Museum wurde der erste Anglerfisch bereits im Jahr 1833 gesichtet. Das war der Himantolophus groenlandicus, benannt nach seinem Fundort. Er wurde nach einem schweren Sturm an die Küste Grönlands gespült. Auf der Webseite des Museums heißt es: "Ein dänischer Kapitän sandte ihn an Johannes Reinhardt, Professor für Zoologie an der Kopenhagener Universität. Dieser beschrieb die Art im Jahr 1837."
Die Art besitze demnach einen ballonförmigen, kurzen Körper mit glatter Oberfläche. Und sie sei sehr klein: Während das Weibchen eine Körperlänge von gerade 60 Zentimeter erreiche, sei das Männchen wesentlich kleiner.
Männchen verschmelzen mit Weibchen
Das Männchen jagt auch nicht, sondern verhält sich eher wie ein "Parasit" – so schreibt es das Seaside Aquarium aus Oregon. Die Männchen verschmelzen regelrecht mit den Weibchen. Dabei verlieren sie Augen und inneren Organe und beziehen Nährstoffe von ihren weiblichen Partnerinnen.
Im Gegenzug versorgen sie die Weibchen mit einer ständigen Quelle von Spermien. Wie die Männchen aber überhaupt die Weibchen in der Dunkelheit finden, ist bislang unbekannt.
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