Bavaria One: Eigenes Raumfahrtprogramm für Bayern erntet Spott im Netz

Das Logo des neuen bayerischen Raumfahrtprogramms „Bavaria One“ ziert das Konterfei von Ministerpräsident Markus Söder von der CSU. (Bild: Alexander Pohl/NurPhoto via Getty Images)
Das Logo des neuen bayerischen Raumfahrtprogramms „Bavaria One“ ziert das Konterfei von Ministerpräsident Markus Söder von der CSU. (Bild: Alexander Pohl/NurPhoto via Getty Images)

Markus Söder präsentiert ein eigenes Raumfahrtprogramm für Bayern. „Bavaria One“ hat sein Gesicht im Logo: Im Netz erntet er dafür Hohn.

Bereits im Frühjahr hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von der CSU angekündigt, ein eigenes Raumfahrtprogramm für Bayern starten zu wollen. Nun hat er „Bavaria One“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dem Raumfahrtprogramm werde man „aus dem All Lösungen für Probleme der Menschen, bei Medizin oder Ökologie“ lösen. 700 Millionen Euro werden dazu von Bayern unter anderem in die Gründung der größten Raumfahrtfakultät Europas an der TU München und den Bau eines bayerischen Satelliten fließen. Wie nordbayern.de später berichtete, soll Landeswirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) als “Raumfahrtkoordinator” das Projekt “Bavaria One” vorantreiben.

In einem weiteren Tweet schrieb Söder, man investiere „in Digitalisierung, Robotik, künstliche Intelligenz, Hyperloop und Raumfahrt“ und entwickle „sogar Quantencomputer“. Dabei ist er an einem Rednerpult vor dem Logo von „Bavaria One“ zu sehen, auf dem sein übergroßes Konterfei prangert.

Die Selbstinszenierung sorgt für Spott und Kritik an Söder, der derzeit im Wahlkampfmodus ist. Kevin Kühnert schrieb, „vielleicht muss man wirklich hinterm Mond leben, um Prioritäten so zu setzen“ und listete die Bereiche auf, in die Bayern nicht investiere. Samira El Ouassil, ehemalige Satire-Kanzlerkandidatin für „Die Partei“ schrieb, es sei „ein astrometrisches Wunder, wie man sein eigener Satellit werden kann”. Der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke schrieb, „vielleicht hätte man in den letzten Monaten besser über diese Themen gesprochen, statt einen Krieg der Sterne gegen die Schwesterpartei und Bundeskanzlerin zu führen.“ Andere Nutzer betonten, man brauche „erstmal natürliche Intelligenz“ und soziale Intelligenz.

Viele Nutzer halten die Aktion glatt für Satire. Einer kommentierte, Söder sei „völlig losgelöst von der Erde“, ein weiterer, dass bereits flächendeckender Handyempfang ein richtiger Technologiesprung wäre. Ein Nutzer fragte, wer „diese genialen Gags“ für Söder schreibe, eine andere Nutzer kommentierte den Tweet mit „Was darf Satire?“.