Bericht: Wettersatelliten-Betreiber will statt Ariane 6 SpaceX-Rakete nutzen

Neuer Rückschlag für die Ariane 6: Der Wettersatelliten-Betreiber Eumetsat hat einem Bericht zufolge kurz vor dem Erstflug der neuen europäischen Trägerrakete einen Start mit der Ariane 6 abgesagt. Er will stattdessen eine SpaceX-Rakete nutzen. (P. PIRON)
Neuer Rückschlag für die Ariane 6: Der Wettersatelliten-Betreiber Eumetsat hat einem Bericht zufolge kurz vor dem Erstflug der neuen europäischen Trägerrakete einen Start mit der Ariane 6 abgesagt. Er will stattdessen eine SpaceX-Rakete nutzen. (P. PIRON)

Neuer Rückschlag für Ariane 6: Der Wettersatelliten-Betreiber Eumetsat hat einem Bericht zufolge weniger als zwei Wochen vor dem Erstflug der neuen europäischen Trägerrakete einen Start mit der Ariane 6 abgesagt. Wie die französische Zeitung "Le Monde" berichtete, will die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (Eumetsat) mit Sitz in Darmstadt stattdessen eine Rakete des Unternehmens SpaceX von US-Milliardär Elon Musk nutzen.

Eumetsat war für eine Stellungnahme am Freitag zunächst nicht zu erreichen. Auch das Unternehmen Arianespace mit Sitz in Frankreich, das die Ariane 6 entwickelt hat und betreibt, reagierte auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht.

Eumetsat wollte mit der Ariane 6 den Wettersatelliten MTG-S1 ins All bringen - gebucht war dafür der dritte Start der neuen europäischen Trägerrakete Anfang 2025. Laut dem Bericht von "Le Monde" hat Eumetsat nun aber entschieden, stattdessen eine Falcon-9-Rakete von SpaceX zu nutzen. Der vor vier Jahren geschlossene Vertrag mit Arianespace werde aufgekündigt. Gründe für die Entscheidung wurden in dem Bericht nicht genannt.

Der Chef der französischen Raumfahrtbehörde CNES, Philippe Baptiste, sprach im Online-Netzwerk LinkedIn von einer "ziemlich brutalen Änderung, da der Flug sehr bald stattfinden sollte" und einem "sehr enttäuschenden Tag" für die europäische Raumfahrt.

Die Ariane 6 soll am 9. Juli mit vier Jahren Verspätung vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zum ersten Mal ins All fliegen. Sie sollte ursprünglich bereits 2020 an den Start gehen, um eine Alternative zu den Trägerraketen von SpaceX zu bieten. Wegen der Corona-Pandemie und technischer Schwierigkeiten wurde der Erstflug aber mehrfach verschoben.

Seit dem Scheitern des ersten kommerziellen Flugs der italienischen Rakete Vega-C im Jahr 2022 und des letzten Flugs der Ariane 5 im Juli 2023 hatte Europa keinen eigenen Zugang mehr zum Weltraum. Das Nachfolgemodell der Ariane 5 soll die europäische Raumfahrt wieder unabhängiger machen.

mid/ma