Nach Beschwerde aus deutschem EM-Camp: Wolff Fuss relativiert Kritik

Weil er der DFB-Auswahl einen Mangel im Sturm attestierte, bekam TV-Kommentator Wolff Fuss Gegenwind aus dem deutschen EM-Camp - und ruderte daraufhin wieder zurück. (Bild: 2023 Getty Images/Christof Koepsel)
Weil er der DFB-Auswahl einen Mangel im Sturm attestierte, bekam TV-Kommentator Wolff Fuss Gegenwind aus dem deutschen EM-Camp - und ruderte daraufhin wieder zurück. (Bild: 2023 Getty Images/Christof Koepsel)

Eine Kritik an der deutschen Elf durch TV-Kommentator Wolff Fuss während des Spiels der Niederlande gegen Polen kam im deutschen EM-Camp gar nicht gut an. Fuss nahm seinen Kommentar zurück - nachdem es eine Beschwerde aus dem deutschen Lager gab.

Eigentlich ist es nichts Besonderes, wenn Sportkommentatoren Einschätzungen zu den Qualitäten einer Mannschaft abgeben. Bemerkenswerter ist, wenn sie noch während der Übertragung zurückrudern, weil sich jemand aus dem Lager des kritisierten Teams beschwert hat. Genau das ist passiert, nachdem TV-Kommentator Wolff Fuss das Potenzial des deutschen Sturms während der Partie der Niederlande gegen Polen infrage gestellt hatte.

Fuss war gemeinsam mit Ex-Profi Lothar Matthäus im Einsatz für RTL und MagentaTV, als er recht früh im Spiel anmerkte, dass den Niederländern "so ein Mittelstürmer von internationalem Format" fehlen würde - dann wären sie "absolute Weltspitze". Dann fügte er den kontroversen Satz hinzu: "Die Deutschen kennen das Problem."

Fuss' Co-Kommentator, der ehemalige Nationalspieler Lothar Matthäus, äußerte sich nach der Kritik ebenfalls zu der Aussage seines Kollegen - wenn auch zurückhaltender. (Bild: 2024 Getty Images/Alexander Hassenstein)
Fuss' Co-Kommentator, der ehemalige Nationalspieler Lothar Matthäus, äußerte sich nach der Kritik ebenfalls zu der Aussage seines Kollegen - wenn auch zurückhaltender. (Bild: 2024 Getty Images/Alexander Hassenstein)

Der beiläufige Kommentar kam im deutschen EM-Camp offenbar gar nicht gut an - so wenig, dass sich jemand an den Sender gewandt haben muss. Nach der Halbzeit nahm Wolff seine professionelle Einschätzung plötzlich wieder zurück. Man habe aus dem deutschen Lager gehört, dass es "leichte Irritationen" ob des Kommentars gegeben habe. Der Vergleich der "Probleme in An- und Abführung" der niederländischen Nationalmannschaft mit denen der deutschen Elf sei "natürlich auch Quatsch". "Da hat die deutsche Mannschaft mit Havertz oder Füllkrug oder Undav oder Maxi Beier ganz andere Möglichkeiten in Breite und Spitze", fügte Wolff hinzu und sendete "liebe Grüße nach Herzogenaurach".

Lothar Matthäus entschied sich bei seiner eigenen Relativierung des Kommentars seines Kollegen für eine deutlich zurückhaltendere Wortwahl. "Absolut haben wir Spieler, die im Endeffekt auch wissen, wo das Tor steht", sagte der Rekordnationalspieler. Ehemalige DFB-Größen wie Gerd Müller, Rudi Völler oder Karl-Heinz Rummenigge seien für ihn aber "vielleicht noch ein bisschen eine Klasse besser". Dann schlug auch Matthäus einen versöhnlichen Ton an: "Aber es war nicht gegen unsere Stürmer. Sie haben fantastisch gespielt gegen Schottland."