Biden erntet Kritik für Spickzettel bei Pressekonferenz
Washington (dpa) - US-Präsident Joe Biden ist dafür kritisiert worden, scheinbar über die Fragen bei der Pressekonferenz mit Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol vorab informiert gewesen zu sein. Biden sei in der Vergangenheit bei Presseterminen mit detaillierten Notizen gesehen worden, bemerkte der konservative Nachrichtensender Fox News.
CHEAT SHEET: President Biden is no stranger to detailed notes when speaking to the press, but the president's team seems to have taken things up a notch. https://t.co/k2w9wjAhFW pic.twitter.com/vlpRhdyFqE
— Fox News (@FoxNews) April 27, 2023
Diesmal habe der Präsident es aber einen Schritt weiter getrieben, indem die Fragen von Journalisten bereits vorgeschrieben gewesen seien, unterstellte Fox. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, stellte gestern jedoch klar, der Präsident bekomme die Fragen von Journalisten nicht im Vorhinein.
Everything on this video about @JoeBiden cheat sheet is a lie from the pit of hell. First, the person asking the question knows it's a lie. The @WhiteHouse often reaches out to reporters including the person asking the question to send 'topics' that end up being 'questions' in… pic.twitter.com/L154EDybKq
— Simon Ateba (@simonateba) April 27, 2023
Anlass zu den Spekulationen hatten Fotos von der Pressekonferenz mit Yoon bei dem Staatsbesuch am Mittwoch gegeben. Die zeigen, wie Biden eine Notiz in der Hand hält, auf der das Bild einer Journalistin der Zeitung «Los Angeles Times» und deren Name zu sehen ist sowie Fragen.
Jean-Pierre sagte, es sei die Aufgabe der Presseabteilung des Weißen Hauses, den Präsidenten vor einer Pressekonferenz über mögliche Fragen ins Bild zu setzen. «Es ist unser Job, ein Gespür dafür zu bekommen, was Sie ihn fragen wollen, was die Nachrichten des Tages sind und an welchen Themen Sie Interesse haben», sagte Jean-Pierre an die anwesenden Journalisten bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus gerichtet.
Man wolle sicherstellen, dass die Informationen, die man herausgebe, für die Presse und die amerikanische Bevölkerung hilfreich seien. Die Frage, die Biden am Ende gestellt wurde, sei anders gewesen, als diejenige, die auf dem Merkblatt stand, so Jean-Pierre.