"Brachte mich auch auf die Palme": Das denkt Julian Lennon über "Hey Jude"
Viele träumen davon, berühmte Eltern zu haben: Julian Lennon, der Sohn des verstorbenen Beatles-Stars John Lennon, sieht das eher mit gemischten Gefühlen. In einem Interview sprach der 60-Jährige über das "schwierige" Verhältnis zu seinem Vater und wie er es in seiner Musik verarbeitet.
Es ist einer der berühmtesten Lieder der Beatles - und ihm gewidmet: Julian Lennon, der Sohn des 1980 ermordeten Beatles-Stars, erzählte in einem Interview mit dem Magazin "Esquire", wie er den Klassiker "Hey Jude" heute sieht. Das Lied, das Paul McCartney geschrieben hat, habe ursprünglich den Titel "Hey Jules" getragen und dazu dienen sollen, "um meine Mutter zu trösten und auch um mich zu trösten". Es sei ein wunderschönes Gefühl, keine Frage - "aber es hat mich auch auf die Palme gebracht", räumte der 60-Jährige im Interview ein.
"Ich liebe die Tatsache, dass er einen Song über mich und für Mum geschrieben hat, aber je nachdem, auf welcher Seite des Bettes man aufgewacht ist und wo man es hört, kann es eine gute oder eine leicht frustrierende Sache sein", resümierte der britische Musiker und Fotograf. Aber tief in seinem Inneren könne er kein schlechtes Wort über die Single verlieren. Immerhin seien die Texte auch heute noch aktuell. "Sie handeln davon, das Leben besser zu machen und die Last von meinen Schultern zu nehmen, besonders auf dem Weg, den ich als Musiker eingeschlagen habe - meinem Vater zu folgen."
Julian Lennon spricht darüber, wie es ist, Sohn einer "Beatles"-Legende zu sein
Im September 2022 veröffentlichte der Sohn der Musik-Legende bereits sein siebtes Album, das den passenden Namen "Jude" trägt. Dieses Werk repräsentiere laut eigener Aussage sein Erbe als Sohn von John Lennon ebenso wie die Arbeit, die er geleistet hat, um damit klarzukommen, was das bedeutet. Das berichtet das "People"-Magazin.
Im Gespräch mit dem Branchenmagazin erklärte er, wie "reflektierend" es gewesen sei, "tief in den Spiegel zu schauen und zu versuchen, diesen Ort des Friedens zu finden". Den inneren Frieden habe er im "Wirrwarr des Lebens" verloren. Kurz vor dem Album-Release betonte der Sänger allerdings, alle negativen Gedanken losgelassen zu haben, was das schwierige Verhältnis zu seinem verstorbenen Vater betraf. "Wenn man diesen Schaden auf körperlicher und emotionaler Ebene über Jahre hinweg spürt, kann man daran zerbrechen." Trotz dieser Erkenntnis müsse er hier und da noch ein paar Knoten lösen, um richtig zu entspannen.