Bundestrainer mit dem richtigen Gespür - Nagelsmann macht sich mit simplen Kniff beim Team und den Fans unfassbar beliebt

Julian Nagelsmann herzt Jamal Musiala<span class="copyright">AFP via Getty Images</span>
Julian Nagelsmann herzt Jamal MusialaAFP via Getty Images

Julian Nagelsmann beweist bei der noch jungen EM im eigenen Land ein feines Gespür für besondere Momente. Damit punktet der Bundestrainer nicht nur bei seinen Spielern, sondern auch bei den Fans in den Stadien.

Julian Nagelsmann war bei dieser EM bisher noch nicht gefordert, Spiele durch Einwechslungen zu verändern. Beim 5:1 gegen Schottland war die Sache früh entschieden. Auch beim 2:0 gegen Ungarn durfte sich Nagelsmann spätestens nach dem zweiten Tor Mitte der zweiten Hälfte recht sicher sein.

Trotzdem ist der Bundestrainer bisher so etwas wie ein Wechselmeister des Turniers, so viel ist nach dem zweiten Gruppenspiel bereits sicher.

Der 36-Jährige beweist ein feines Gespür für Moment und Stimmung im Stadion. In München brachte er den dortigen Publikumsliebling Thomas Müller. Der animierte die Zuschauer gleich, damit Matchwinner Jamal Musiala seinen verdienten Applaus bekam. Müller selbst erntete später Sprechchöre. Die Münchner Arena wurde durch ihn emotionalisiert – das half der gesamten Mannschaft.

Nagelsmann bringt in Stuttgart die Stuttgarter

Auch in Stuttgart zeigte der Bundestrainer viel Gespür. Im Stadion des VfB brachte er erst Chris Führich rein, später dann auch Deniz Undav. Beide durften in ihrem Heimatstadion ihr EM-Debüt feiern . Letzterer wurde wie Müller in München unter großem Jubel empfangen.

Julian Nagelsmann bringt in Stuttgart den VfB-Angreifer Deniz Undav<span class="copyright">IMAGO/Matthias Koch</span>
Julian Nagelsmann bringt in Stuttgart den VfB-Angreifer Deniz UndavIMAGO/Matthias Koch

Erneut geland es Nagelsmann, die Fans mit einem simplen Mittel mitzunehmen und das Stadion befeuern. Es kann so einfach sein.

DFB-Team: Schon sieben Einwechselspieler

Nagelsmann wurde bereits für die Einwechslung von Emre Can im ersten Spiel von Niclas Füllkrug für ein „hervorragendes Fingerspitzengefühl“ gelobt. Vermutlich deswegen, weil es dem 36-Jährigen gelang, den BVB-Profi nur zwei Tage nach seiner Nachnominierung für Aleksander Pavlovic vollkommen zu überraschen. "Ich habe nicht erwartet, dass ich eingewechselt werde. Das war eine krasse Story und dann noch in der Nachspielzeit das Tor. Unbeschreiblich“, sagte Can, der das Tor zum 5:1 schoss.

Sieben verschiedene Einwechselspieler hat Nagelsmann in den ersten beiden EM-Spielen bereits auf den Platz geschickt. Bei einem großen Kader ist es nie leicht, alle im Turnierverlauf bei Laune zu halten. Ihm gelingt es bisher.