Deutlicher Anstieg - 40 Prozent der Deutschen fühlen sich im öffentlichen Raum nicht sicher

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Passanten gehen während des verkaufsoffenen Sonntags durch die Innenstadt.Daniel Bockwoldt/dpa

Das Sicherheitsgefühl der Deutschen hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Zwar fühlt sich eine knappe Mehrheit noch sicher im öffentlichen Raum. Doch der Wert ist in den vergangenen Jahr rapide gesunken. 40 Prozent fühlen sich hingegen nicht mehr sicher.

Nach wie vor fühlt sich eine knappe Mehrheit der Deutschen im öffentlichen Raum entweder sehr sicher (13 Prozent) oder eher sicher (43 Prozent). Im Januar 2017 traf dies jedoch noch auf drei von vier Deutschen (75 Prozent) zu.

40 Prozent hingegen fühlen sich heute eher unsicher oder sogar sehr unsicher (+17 im Vergleich. zu Januar 2017). Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1294 Wahlberechtigten für den ARD-Deutschlandtrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Unter Männern (61 Prozent) ist das Sicherheitsgefühl etwas stärker ausgeprägt als unter Frauen (52 Prozent). Bei den älteren Menschen über 65 Jahren sagen sogar zwei Drittel (68 Prozent), sie fühlten sich eher sicher oder sogar sehr sicher. Mehrheitlich sicher fühlen sich Anhänger der Grünen (92 Prozent), der SPD (80 Prozent), der FDP (70 Prozent), der Union (56 Prozent) und des Bündnis Sahra Wagenknecht (54 Prozent). Unter Anhängern der AfD fühlen sich hingegen mehr als drei Viertel (78 Prozent) eher unsicher oder sogar sehr unsicher.

Deutsche haben besonders Angst vor Diebstahl und Pöbeleien

Am stärksten verbreitet ist unter den Bürgerinnen und Bürgern die Befürchtung, Opfer von Diebstahl zu werden. Jeder Zweite (49 Prozent) hat diese Sorge immer, öfter oder zumindest manchmal, wenn er oder sie sich in Deutschland auf öffentlichen Plätzen, Straßen, in Parkanlagen bewegt beziehungsweise öffentliche Verkehrsmittel benutzt (+12 im Vergleich zu Januar 2017).

Fast ebenso viele Deutsche (46 Prozent) haben die Befürchtung, beleidigt oder angepöbelt zu werden. 27 Prozent haben immer öfter beziehungsweise manchmal die Befürchtung, geschlagen oder verletzt zu werden (+11). Ebenso viele haben mindestens manchmal die Sorge, Opfer eines terroristischen Anschlags zu werden. Jeder Fünfte (20 Prozent) hat mindestens manchmal die Befürchtung, sexuell bedrängt zu werden (+10); unter Frauen betrifft diese Sorge jede Dritte (32 Prozent).

Bürger trauen Lösung am ehesten der Union zu

Kriminalität und Verbrechen zu bekämpfen trauen die Bürgerinnen und Bürger am ehesten der Union zu: 37 Prozent sehen diese Kompetenz vor allem bei CDU und CSU (+2 im Vergleich zu September 2021). 16 Prozent halten auf diesem Feld die AfD für am kompetentesten (+3). Der Kompetenzwert der Kanzlerpartei SPD für die Bekämpfung von Kriminalität und Verbrechen hat sich seit der Bundestagswahl 2021 auf 11 Prozent halbiert (-10). Jeder Vierte (26 Prozent) traut diese Aufgabe keiner Partei zu (+6).