Weltweiter Nahrungsmittel-Skandal: Lebensmittelüberwachung muss funktionieren!

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Es ist ein Nahrungsmittel-Skandal in einem noch nie zuvor da gewesenem Ausmaß: Zwischen November 2015 und Februar 2016 beschlagnahmten die Polizei und der Zoll Tonnen von gepanschten Lebensmitteln in 57 Ländern.

Darunter unter anderem falsch deklariertes Gänsefleisch aus Ungarn, gefälschte Süßigkeiten aus Rumänien, 70 Kilo Hühnerinnereien eingelegt in schädlichen Substanzen aus Indonesien und 85 Tonnen Oliven aus Italien, die mit einer Kufper-Sulfat Tinktur eingefärbt wurden.

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Wie Europol, die europäische Polizeibehörde mit Sitz in Den Haag, berichtete, wurden über 10.000 Tonnen dieser Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen. Im Ermittlungsbericht heißt es: „Alle Arten von Nahrungsmitteln überall auf der Welt werden gefälscht.“ Alarmierende Nachrichten für den Endverbraucher, der nach dieser schockierenden Meldung zu Recht verunsichert ist. Laut Europol könne der Verzehr solcher Lebensmittel „hohe Gesundheitsrisiken für die ahnungslosen Verbraucher haben.“ Endkonsumenten können jedoch aufatmen: Beschlagnahmte Ware kommt nicht mehr in den Handel, so erklärt es Christiane Manthey, Abteilungsleiterin Lebensmittel und Ernährung von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. „Was beschlagnahmt ist, ist vom Markt genommen!“

In Europa gibt es seit einigen Jahren ein Schnellwarnsystem für Lebensmittel, das RASFF (Rapid Alert System Food and Feed). Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsichere kontrolliert in Deutschland die eingehenden Meldungen der RASFF. Manthey fügt hinzu: „Verbraucher sind deshalb darauf angewiesen, dass die Lebensmittelüberwachung funktioniert und durch Ermittlungsbehörden von Zoll und Polizei unterstützt wird.“

Doch wer steckt hinter dem Skandal? Kriminelle Banden haben dank des freien globalen Handels leichtes Spiel. Mit gefälschten Waren und gestreckten Lebensmitteln erzielen diese Machenschaften einen enormen Umsatz im Millionenbereich. Laut Europol habe es bereits Festnahmen gegeben, die Ermittlungen dauern jedoch noch an. Michael Ellis von der europäischen Polizeibehörde sagt: „Wir müssen diese Bemühungen fortsetzen, um die dahinter steckenden kriminellen Netzwerke zu identifizieren, denen es nur um den Profit geht, egal was es die Öffentlichkeit kostet.“

Bilder: dpa