Der Exodus von Bllaca - Kosovo erinnert an Massenvertreibung vor 24 Jahren

Im kosovarischen Bllaca fand eine Gedenkveranstaltung für die hunderttausenden Kosovo-Albaner statt, die während des Kosovo-Krieges vor 24 Jahren vertrieben wurden. Damals deportierte das serbische Regime über 400,000 ethnische Albaner mit Zügen ins benachbarte Mazedonien, das heutige Nord-Mazedonien.

Am Rande der Gedenkveranstaltung sagte, Ramush Haradinaj, Kosovos Ex-Regierunschef: "Dieser alte Zug ist ein Synonym für den Exodus. Ähnliches haben wir nur während des Zweiten Weltkriegs gesehen, als es mit dem jüdischen Volk passierte. Unsere Tragödie war voller Leid. Die meisten Vertriebenen konnten nichts mitnehmen. Sie sind gerade noch mit dem eigenen Leben davongekommen."

"Wand der Erinnerung"

In Bllaca wurde eine Gedenkstätte für die Vertriebenen errichtet. Wandgemälde sollen vor allem an das Schicksal und das Leid der vertriebenen Mütter erinnern. An der "Wand der Erinnerung" wurde ebenfalls die Namen der Politiker und Regierungschefs eingraviert, die zur Beendigung des Krieges beigetragen haben.

"1999 war Bllaca ein Sumpf", sagte Jahja Lluka vom "Verein für die Rückkehr von Albanern". "Hier wurden 440,000 Albaner aus Pristina und der Umgebung hergebracht, und dann deportiert. Sie wussten nicht, wo sie hingebracht werden und was sie erwartet. Sie wurden aus ihren Häusern vertrieben."

Im Kosovo-Krieg waren mehr als 13,000 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen ethnische Albaner. Über eine Million Kosovo-Albaner wurden aus ihren Häusern vertrieben.

Nach 78 Tagen der Bombardierung der serbischen Armee durch NATO-Kampfjets nahm der Krieg sein Ende.

2008 erklärte der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Die USA, Deutschland sowie die meisten westlichen Ländern erkannten den Kosovo als Staat an. Serbien, Russland und China allerdings noch nicht.