Experten entdecken Hinweise für einstige Riesenschlange
Sie lebte vor 47 Millionen Jahren
Sensationeller Fund: So lang wie ein Linienbus und eine Tonne schwer – Forscher haben die Überreste einer gigantischen Urzeit-Schlange entdeckt. Sie lebte vor 47 Millionen Jahren in Indien.
Ophidiophobie, so lautet der Fachbegriff für die Angststörung, die durch Schlangen ausgelöst wird. Laut der Max-Planck-Gesellschaft sind etwa ein bis fünf Prozent der Menschen in Industrienationen von einer Phobie gegenüber diesen Tieren betroffen. Und das, obwohl die meisten noch nie einer gefährlichen Schlange in freier Natur begegnet sind.
Dem Bericht zufolge haben Wissenschaftler herausgefunden, dass diese Angst nicht erlernt, sondern in unseren Genen angelegt ist. Sie stellten fest, dass schon wenige Monate alte Babys gestresst beim Anblick dieser Tiere reagieren, lange bevor sie diese Reaktion erlernt haben könnten.
Monströse Ausmaße
Im Hinblick auf einen neuen fossilen Fund, den Forscher nun in Indien machten, ist das auch wenig verwunderlich. Denn demnach gab es in der Urzeit Schlangen mit monströsen Ausmaßen.
In einem Braunkohlewerk in Westindien entdeckten Geowissenschaftler des Indian Institute of Technology Roorkee, 27 versteinerte Teile der Wirbelsäule einer riesigen Schlange.
IIT Roorkee's Prof. Sunil Bajpai & Debajit Datta discovered Vasuki Indicus, a 47-million-year-old snake species in Kutch, Gujarat. Estimated at 11-15 meters, this extinct snake sheds light on India's prehistoric biodiversity. Published in Scientific Reports. #SnakeDiscovery pic.twitter.com/ruLsfgPQCc
— IIT Roorkee (@iitroorkee) April 18, 2024
Laut einer dazu in der renommierten Wissenschafts-Zeitschrift Nature veröffentlichten Studie handelt es sich um die Überreste einer sogenannten Madtsoiid-Schlange, die etwa vor 47 Millionen Jahren auf der Erde gelebt hat und sich bei Temperaturen um die 28 Grad wohl fühlte.
Die Forscher schätzen, dass das Tier eine Körperlänge von bis zu 15 Metern gehabt haben dürfte und damit so lang wie ein Linienbus war. Das Gewicht der Urzeit-Schlange müsste laut der Studie bei etwa einer Tonne gelegen haben.
Benannt nach einem Schlangenkönig
Die Wissenschaftler nannten das Tier "Vasuki indicus", nach dem aus dem Hinduismus bekannten mythischen Schlangenkönig Vasuki, der sich um den Hals der Gottheit Shiva legt.
Aufgrund seines enormen Gewichts soll das Tier nur langsam gewesen sein und seine Beute durch Umschlingen erlegt haben. "In Anbetracht seiner Größe war Vasuki ein sich langsam bewegendes Raubtier aus dem Hinterhalt, das seine Beute durch Enge unterwerfen würde", sagte Debajit Datta, Mitautor der Studie laut einem Bericht von Fox News.
Wovon sich die Riesenschlange ernährt habe, sei nicht sicher – möglicherweise hätten Welse, Schildkröten, Krokodile und Urwale zu ihren Beutetieren gehört, so Datta.
Die größte derzeit lebenden Schlangen
Zu den größten drei derzeit lebenden Schlangen der Welt gehört laut dem Portal Petbook die in Asien beheimatete Tigerpython (bis 90 Kilogramm schwer und maximal sechs Meter lang), die Netzpython (bis 90 Kilogramm und zehn Meter lang) und die Anakonda, die zwar nicht ganz so lang wie eine Netzpython ist, aber viel mehr auf die Waage bringen kann.
Medien-Berichten zufolge entdeckten Forscher kürzlich im Amazonas die wohl größte Schlange der Welt.
Unterwasseraufnahmen zeigen das acht Meter lange und 200 Kilogramm schwere Tier, das die Forscher auf den Namen "Nördliche Grüne Anakonda" tauften.
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