Wirbel um geschmacklosen Cartoon über Las-Vegas-Massaker

58 Menschen wurden beim Shooting in Las Vegas getötet (Bild: AP)
58 Menschen wurden beim Shooting in Las Vegas getötet (Bild: AP)

Das Blutbad von Las Vegas ist der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA, mindestens 58 Menschen wurden getötet, über 500 sind verletzt. Mit einem Cartoon zum Massaker hat eine Zeitung den Unmut vieler Amerikaner auf sich gezogen und sich mittlerweile entschuldigt.

Der “Bennington Banner“ ist eine lokale Zeitung im Bundesstaat Vermont, der wohl nie so viel Aufmerksamkeit zuteil wurde wie nach dem verheerenden Attentat in Las Vegas. Da nämlich erschien eine Zeichnung des Cartoonisten Randall Enos in dem Blatt, die auf dem Boden liegende Tote zeigt. Dazu eine Anlehnung an den oft zitierten Satz: “Was immer in Vegas passiert, bleibt in Vegas.“ Im “Bennington Banner“ heißt es: „Was immer in Vegas passiert … endet.“

Ein Leser tweetete den Cartoon mit den Worten: “Als Vermonter bin ich empört“ und viele User pflichteten ihm bei. Die Kommentare lauten von “beschämend!“ über “schrecklicher Cartoon mit schrecklichem Geschmack“ bis zu: “Ich kann nicht glauben, dass jemand das zeichnet, es einer Zeitung anbietet und die es tatsächlich druckt.“

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Der Chef der Zeitung reagierte prompt und verfasste eine Entschuldigung, die auf der Website der Zeitung erschien. Darin schreibt Fredric D. Rutberg: “Die Entscheidung, den Cartoon zu veröffentlichen, ist in großer Eile getroffen worden.“ Er entschuldigte sich vor allem bei der Familie und den Freunden eines der Opfer, das aus der Gegend stammte und dessen Angehörige die Zeichnung besonders getroffen haben muss.

Ein weiteres Statement erschien auf der Facebook-Seite der Zeitung. Darin wird die Veröffentlichung so erklärt: “Wir haben den Cartoon von Randall Enos so interpretiert, dass auch nach dieser beispiellosen Tragödie nichts geschehen wird, um das Waffenrecht zu verschärfen.“ Obwohl die Diskussion darüber nötig sei, sei die Veröffentlichung des Cartoons ein Fehler gewesen, den die Verantwortlichen zutiefst bereuen.